Der Klimawandel hat Auswirkungen auf sämtliche Weltregionen. Das Eis der Polkappen schmilzt ab und der Meeresspiegel steigt. Die majestätischen Anden, die Skifahrer nach Südamerika locken, haben in diesem Jahr mit einem historisch niedrigen Schneefall zu kämpfen. Kaum Regen und Schneefall lassen viele der gewaltigen Berge zwischen Ecuador und Argentinien mit einer lückenhaften Schneedecke oder ganz ohne Schnee zurück, während die trockene braune Erde offen liegt. Da die Niederschläge zurückgehen und sich die Gletscher in der gesamten Region zurückziehen, werden die Regionen, die für ihre Wasserversorgung auf die Berge angewiesen sind, wahrscheinlich unter Engpässen leiden. „Wir erleben hier einen Prozess des langfristigen Niederschlagsrückgangs, eine Megatrockenheit“, so Ricardo Villalba, leitender Forscher des argentinischen Instituts für Schnee-, Gletscher- und Umweltstudien „Instituto Argentino de Nivología, Glaciología y Ciencias Ambientales“ (IANIGLA).
„Wenn man sich die Niederschlagsmengen für die gesamte Kordillere (Andenkette) ansieht, zeigt sich, dass es entweder gar nicht oder nur sehr wenig geschneit hat“, bekräftigt der Wissenschaftler. Die Skigebiete haben nach langen Schließungen während der Corona-Pandemie wieder geöffnet und locken jubelnde Skifahrer an die argentinisch-chilenische Grenze. Doch der geringe Schneefall zwingt viele Skigebiete dazu, beliebte Pisten künstlich zu beschneien. Satellitenbilder vom Juli 2020 und aus diesem Jahr zeigen einen deutlichen Rückgang der Schneedecke. Das spiegelt sich auch in den Wasserstandsmessungen der Flüsse wider. „Die Gletscher befinden sich in einem sehr dramatischen Rückzugsprozess, der viel schneller vonstatten geht, als wir es bisher erlebt haben. Dies geschieht leider an allen Gletschern der Kordillere und steht in engem Zusammenhang mit dem globalen Erwärmungsprozess, der den gesamten Planeten betrifft“, analysiert Villalba
Leider kein Kommentar vorhanden!