Eine chilenische Kommission für Umweltverträglichkeitsprüfung hat am Mittwoch (11.) das umstrittene Eisen- und Kupferprojekt „Dominga“ im Norden des südamerikanischen Landes genehmigt. Das Vorhaben hatte sich seit Jahren aufgrund des starken Widerstands von Sozial- und Umweltverbänden verzögert. Im April hatte ein Umweltgericht dem seit Jahren verhinderten 2,5-Milliarden-Dollar-Projekt einen Aufschub gewährt, indem es eine erneute Abstimmung über die Genehmigung forderte. Der Ausschuss in der nördlichen Region Coquimbo befürwortete nun das Projekt des lokalen Unternehmens „Andes Iron“ mit elf Ja- und einer Nein-Stimme. „Das Dominga-Projekt entspricht den geltenden Umweltvorschriften“, so Claudia Martinez, Regionaldirektorin der Umweltprüfstelle. Die Gegner werfen „Dominga“ vor, dass das Projekt sechzig Kilometer nördlich der Stadt La Serena in der Nähe von Naturschutzgebieten angesiedelt wäre und die Umwelt in der Region schwer schädigen würde.
„Sie wollen weder die Umwelt noch die Gemeinden schützen, sie kümmern sich nur um wirtschaftliche Interessen“, klagt Gonzalo Winter, Abgeordneter der linken Partei „Frente Amplio“, auf „Twitter“. „Die Zustimmung zu Dominga zeigt, dass die Regierung nichts mit der sehr ernsten Klimakrise am Hut hat, die in einem UN-Bericht bestätigt wird“, fügte er hinzu. Das Unternehmen wies die Anschuldigungen erneut zurück und betonte, dass es nachhaltige Praktiken wie die Verwendung von Meerwasser in seinen Prozessen anwendet, um die Verfügbarkeit der knappen Süßwasser-Ressource in dem Gebiet nicht zu beeinträchtigen.
„Wir bekräftigen unser Engagement für die Erhaltung des ökologischen Erbes der Region, das wir schützen und nicht zerstören werden, wie einige Leute ohne jegliche Beweise behaupten“, bekräftigt Andes Iron in einer Erklärung nach der Genehmigung. Das Projekt nahm politische Züge an, wobei einige eine anfängliche Verbindung zwischen dem Vorhaben und Präsident Sebastián Piñera anprangerten, während andere darauf hinwiesen, dass es in der Nähe von Grundstücken liegt, die der ehemaligen Präsidentin Michelle Bachelet gehören. Ziel von „Dominga“ ist es, jährlich zwölf Millionen Tonnen Eisen- und 150.000 Tonnen Kupferkonzentrat zu produzieren.
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