Im Zusammenhang mit der fortgesetzten Unterstützung der EU für Haiti nach dem verheerenden Erdbeben vom 14. August reist der EU-Kommissar für Krisenmanagement Janez Lenarčič am Freitag (17.) nach Haiti. Mit dem Besuch soll das humanitäre Engagement der EU zur Linderung der aktuellen Notlage im Nachbarland der Dominikanischen Republik bekräftigt werden. Zur gleichen Zeit wird der dritten Flug der humanitären Luftbrücke nach Haiti, mit dem mehr als fünfzig Tonnen lebensrettender Hilfsgüter transportiert werden, die von Slowenien, EU-Partnern und humanitären Organisationen bereitgestellt wurden, eintreffen. Der Kommissar wird an der feierlichen Übergabe von mehr als fünfzig Tonnen humanitärer Hilfsgüter teilnehmen, darunter Hygienesets und Bausätze für Unterkünfte, medizinische Ausrüstung, Wasserbehälter und weiterer Sachbedarf, um den betroffenen Gemeinschaften dabei zu helfen, die Nachkrisenzeit zu bewältigen. Seit August diesen Jahres hat die EU mithilfe der Flüge der humanitären Luftbrücke nach Haiti mehr als 177 Tonnen Material befördert, um den dringendsten Bedarf der örtlichen Bevölkerung zu decken.Kommissar Lenarčič wird mit mehreren Vertretern der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen sowie diplomatischen Vertretern der EU-Mitgliedstaaten zusammenkommen. Außerdem wird der Kommissar in dem vom Erdbeben betroffenen Gebiet mehrere von der EU unterstützte lokale humanitäre Projekte an verschiedenen Standorten von Les Cayes besuchen.
EU-Kommissar Lenarčič erklärte hierzu: „Bei Katastrophen ist kontinuierliche Unterstützung genauso wichtig wie Soforthilfe. Einen Monat nach dem Erdbeben, von dem Haiti heimgesucht wurde, bekräftigen wir unser Engagement mit dem dritten EU-finanzierten Flug der humanitären Luftbrücke, mit dem lebenswichtige Hilfe für die betroffene Bevölkerung eingeflogen wird. Ich danke allen unseren Partnern, die humanitäre Hilfsgüter für diese Operation gespendet haben. Wir werden die humanitären Maßnahmen ausbauen und die Bereitstellung der Hilfe für Haiti so lange wie nötig unterstützen. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit den Entwicklungspartnern entscheidend sein, damit sich Haiti endlich erholen und nach dieser Abwärtsspirale von Krisen eine widerstandsfähigere Zukunft aufbauen kann.“
Unmittelbar nach dem Erdbeben stellte die EU 3 Mio. EUR bereit, um den dringendsten Bedarf der Bevölkerung zu decken, und entsandte ein Team europäischer Expertinnen und Experten, um die Lage vor Ort zu bewerten und den lokalen Behörden logistische Unterstützung zu bieten. Im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens koordiniert die EU ferner kontinuierlich die Bereitstellung von Hilfsangeboten der EU-Mitgliedstaaten, darunter: eine Wasserreinigungsanlage, Planen, Küchenkits und andere Hilfsgüter aus Spanien, eine Wasseraufbereitungsanlage und ein Team von mehr als 40 Rettungskräften aus Frankreich, ein Telekommunikationsmodell aus Luxemburg, ein Schiff zur Erleichterung von Transporten aus den Niederlanden, Familienzelte und andere Hilfsgüter aus Schweden, ein medizinisches Notfallteam mit einem Feldkrankenhaus aus Norwegen sowie Planen, Decken, Seife und persönliche Schutzausrüstung aus Italien.
Hintergrund
Die Flüge der humanitären Luftbrücke der Europäischen Union, die ursprünglich als Reaktion auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie eingerichtet wurden, sollen dazu beitragen, die humanitären und Notfallmaßnahmen in Ländern, die sich in einem fragilen Kontext befinden, zu verstärken. Indem sie die Bereitstellung von humanitärer Hilfe, Soforthilfe und erforderlichenfalls die Beförderung von humanitären Helferinnen und Helfern erleichtern, tragen diese Flüge dazu bei, kritische Lücken zu schließen.
Das Erdbeben der Stärke 7,2 vom 14. August in Haiti hat die katastrophale humanitäre Lage in dem Land, das bereits unter anderem wegen Nahrungsmittelknappheit, Mangelernährung und Migrationsproblemen unter starkem Druck stand, weiter verschärft.
Die EU hat den Opfern der schweren Katastrophen und Krisen in Haiti humanitäre Hilfe geleistet, so nach dem Hurrikan Matthew (2016), bei der Cholera-Epidemie, der COVID-19-Pandemie und nach den Erdbeben von 2010 und 2021.
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