Die ecuadorianische Regierung wird privaten Unternehmen Konzessionen für den Bau und den Betrieb von Stromerzeugungsanlagen und eines neuen Übertragungssystems für den Erdölsektor erteilen. Die Projekte erfordern Investitionen in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar. Präsident Guillermo Lasso will die Präsenz des Privatsektors in strategischen Bereichen der angeschlagenen Wirtschaft des südamerikanischen Landes stärken, dessen Liquiditätsprobleme sich im vergangenen Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch verschärft haben. „Wir bekräftigen unsere Offenheit gegenüber verantwortungsbewussten Investoren“, so Energieminister Juan Carlos Bermeo bei der Vorstellung der Projekte.
Die Ankündigung findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem Ecuadors staatlicher Stromversorger „CELEC“ sich beeilt stillgelegte Wärmekraftwerke zu reparieren, um sie für die Notstromversorgung vorzubereiten, da die rasende Erosion der Flüsse im Amazonasgebiet das Wasserkraftwerk „Coca Codo“ Sinclair bedroht, das ein Drittel des Stroms des Landes liefert. Die Regierung wird Konzessionäre für eine Handvoll kleinerer Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien suchen, die zusammen 500 Megawatt (MW) an neuer Stromerzeugungskapazität bieten sollen. Für diese Wind-, Solar-, Wasserkraft- und Biomasseprojekte sind Investitionen in Höhe von rund 875 Millionen Dollar erforderlich.
Ecuador sucht außerdem Unternehmen für die Entwicklung eines neuen 400-MW-Erdgaskraftwerks und einer 290 Kilometerlangen Übertragungsleitung, um die wichtige Ölindustrie des Andenstaates an das nationale Stromnetz anzuschließen. Für diese Projekte werden Investitionen in Höhe von 600 Millionen Dollar bzw. 386 Millionen Dollar erwartet. Die Projekte werden voraussichtlich zwischen 2024 und 2026 in Betrieb genommen.
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