Indigene Aktivisten haben am Dienstag (21.) einen Jatoba-Baum an die norwegische Botschaft in Brasilia übergeben und für ihn den Status eines „Flüchtlings“ beantragt. Damit protestieren sie symbolisch gegen die Zerstörung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes. „Hymenaea courbaril“ ist ein Baum in der Familie der Hülsenfrüchtler aus der Unterfamilie der Johannisbrotgewächse. Der Jatoba, der wegen seines bordeauxfarbenen, harten Holzes auch als „Brasilianische Kirsche“ bezeichnet wird, wächst im Amazonasgebiet und anderen Biomen Südamerikas. Der Saft des hochgewachsenen Baumes wird von den indigenen Völkern für medizinische Zwecke verwendet.
Der Protest fiel mit dem Auftritt des brasilianischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York zusammen, bei dem er den Kampf seiner Regierung gegen die Abholzung des Regenwaldes verteidigte. Der Protest wurde von einer indigenen Dachorganisation, der „Articulação dos Povos Indígenas do Brasil“ (APIB), inszeniert. Die APIB-Vorsitzende Sonia Guajajara bat um Hilfe bei der Rettung des Baumes und des Amazonas-Regenwaldes und sagte, Norwegen sei das einzige Land, das die Abholzung verboten habe.
„Heute ist der Amazonas zu einem Kriegsgebiet geworden. Neunzig Prozent der Abholzung ist illegal“, bekräftigte sie und rief zum Boykott von Produkten auf, die zur Abholzung in Brasilien beitragen. Die norwegische Botschaft in Brasilia öffnete ihre Tore für den Lastwagen der Demonstranten und der Jatoba-Baum wurde auf dem Botschaftsgelände gepflanzt.
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