Brasilien will Konsens in der Klimapolitik erreichen

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Brasilien ist eines von 194 Ländern, die das Klimaabkommen unterzeichnet haben – ein Vertrag im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), der den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft auf der Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung regelt und zur Beseitigung der Armut und zum Erhalt der weltweiten Nahrungsmittelproduktion beiträgt (Foto: Embaixada do Brasil em Berlim)
Datum: 14. Oktober 2021
Uhrzeit: 23:07 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Brasiliens Umweltminister Joaquim Leite hat einen Artikel über die UN-Klimakonferenz (COP26) verfasst, die am 31. Oktober in Glasgow beginnt. „Brasilien ist eines von 194 Ländern, die das Klimaabkommen unterzeichnet haben – ein Vertrag im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), der den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft auf der Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung regelt und zur Beseitigung der Armut und zum Erhalt der weltweiten Nahrungsmittelproduktion beiträgt. In diesem Zusammenhang steht Brasilien vor drei großen Herausforderungen: Erstens, seine gesamten Treibhausgasemissionen bis 2025 um 37 % und bis 2030 um 43 % zu reduzieren und bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen; zweitens, in dieser neuen grünen Wirtschaft Arbeitsplätze und Einkommen zu schaffen; und drittens, gleichzeitig auf sichere, erschwingliche und nachhaltige Weise die Welt mit großen Mengen an Nahrungsmitteln zu versorgen.

Wir erkennen an, dass das globale Ziel der Emissionsneutralität so bald wie möglich erreicht werden muss. Die Verringerung der Emissionen einiger Aktivitäten ist jedoch entweder wirtschaftlich nicht durchführbar oder auf kurze Sicht physisch nicht umzusetzen. Daher könnte eine sofortige und drastische Reduzierung in einigen Bereichen die Energie teurer machen und zu Engpässen führen, wodurch einige Dienstleistungen, Produkte und insbesondere Lebensmittel weltweit teurer würden. Wir sind uns auch darüber im Klaren, dass die Schwellenländer vor größeren Herausforderungen stehen, wenn sie ihre Ziele erreichen wollen, und dass die Industrieländer die Schwellenländer bei ihren Strategien, Plänen und Maßnahmen zur Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel unterstützen müssen, indem sie beim Transfer emissionsarmer Technologien und bei der Bereitstellung dringender und konsequenter Klimafinanzierung wirksam die Führung übernehmen. Ein wichtiger Konsens zwischen den am Klimaabkommen beteiligten Ländern ist die „gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung“. Das bedeutet, dass jede Nation ihre eigenen Besonderheiten in Bezug auf historische Emissionen und wirtschaftliche Entwicklung hat. Es wäre ungerecht, allen Parteien die gleiche Kontrolle über Emissionsreduktionsziele und Fristen aufzuerlegen. Gemeinsame Verantwortung: Alle Länder müssen ihre Emissionen mit dem Ziel der Klimaneutralität reduzieren.

Differenzierte Verantwortung: Länder, die sich auf der Grundlage fossiler Brennstoffe industrialisiert haben, tragen eine differenzierte Verantwortung im Vergleich zu Ländern, die dies nicht getan haben – sei es, weil letztere wenig industrialisiert sind oder weil sie nie große Mengen an Treibhausgasen ausgestoßen haben und erst noch ein wirtschaftliches Entwicklungsniveau erreichen müssen, das ihrer Bevölkerung eine gute Lebensqualität sichert. In der Konferenz der Vertragsparteien sind die Länder die Vertragsparteien; in Brasilien sind die Vertragsparteien die Regionen: diejenigen, die weniger Treibhausgase ausstoßen, sind weniger entwickelt und haben keinen Zugang zu grundlegenden Technologien, im Gegensatz zu den reichen, industrialisierten Regionen, die historisch und gegenwärtig die größten Emittenten sind. Es liegt an den weiter entwickelten Regionen, diese Politik durch innovative Technologien, emissionsarme Investitionen und finanzielle Mittel zu fördern, die darauf abzielen, die Umweltauswirkungen in den weniger entwickelten Regionen zu verringern.

Die Bundesregierung wird sich bei den Klimaverhandlungen auf der COP26 in Glasgow dafür einsetzen, positive Anreize für den Übergang zu einer emissionsneutralen Wirtschaft bis 2050 zu schaffen und dabei die Bedürfnisse der einzelnen brasilianischen Regionen zu berücksichtigen sowie Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung und eine bessere Lebensqualität für die Bevölkerung zu gewährleisten, insbesondere für die Ärmsten, die häufig in Gebieten mit einem größeren Anteil an erhaltener einheimischer Vegetation leben. Wir wollen einen Konsens in der Klimapolitik erreichen, der gut für Brasilien, für die Brasilianer und folglich auch für den Planeten ist“.

Joaquim Leite, Minister für Umwelt Brasiliens

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