Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) wird am Dienstag (19.) einen „umfassenden Bericht“ über die „brutale Repression“ des kubanischen Regimes gegen die Demonstranten, die am 11. Juli auf die Straße gingen und einen Regimewechsel forderten, in Miami (USA) vorlegen. Der Bericht stützt sich auf Gerichtsdokumente und mehr als einhundertfünfzig Interviews mit Opfern und Familienmitgliedern, die sich auf der Insel befinden“, so José Miguel Vivanco, Amerika-Direktor von „HRW“ mit Sitz in New York. Die Präsentation des Dokuments findet auf einem der Campus des Miami Dade College (MDC) statt, einhundert Tage nach dem sozialen Ausbruch, der in mehreren kubanischen Provinzen und Städten stattgefunden hat und der in den mehr als sechzig Jahren der kommunistischen Regierung auf der Insel beispiellos ist. Der Bericht konzentriert sich auf „die Unterdrückung der Demonstranten durch das kubanische Regime“ und untersucht detailliert, was mit den während der Proteste inhaftierten Personen geschah, heißt es in der Ankündigung. Er dokumentiert auch Fälle von willkürlicher Inhaftierung „unter entsetzlichen Bedingungen, schwerer Misshandlung in der Haft und missbräuchlichen Strafprozessen, die die grundlegendsten Garantien für ein ordentliches Verfahren verletzen“, so Human Right Watch. Die 1978 gegründete Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“, die weltweit über vierhundert Niederlassungen hat, ist für ihre akkurate Faktenerfassung und unparteiische Berichterstattung bekannt.
Am 11. Juli gingen Tausende von Menschen bei den größten regierungskritischen Protesten auf Kuba seit sechs Jahrzehnten spontan auf die Straße, was zu Hunderten von Verhaftungen (nach Angaben von Aktivisten mehr als tausend) und Gefängnisstrafen führte. Die Reaktion des kubanischen Regimes wurde von internationalen Organisationen wie „Amnesty International“, „HRW“ sowie von der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten scharf kritisiert, die der Ansicht waren, dass willkürliche Verhaftungen und Strafverfahren ohne angemessene Rechtsgarantien für die Inhaftierten und andere Unregelmäßigkeiten durchgeführt wurden. Die virtuelle Plattform „Archipiélago“ rief für den 15. November zu einem friedlichen Marsch in Havanna auf, der jedoch vom menschenverachtenden Regime als „illegal“ abgelehnt wurde.
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