Barbados hat erstmals eine Präsidentin gewählt und löst sich damit von der kolonialen Vergangenheit. Sandra Mason löst die britische Königin Elizabeth als Staatsoberhaupt ab – ein entscheidender Schritt, um die koloniale Vergangenheit der Karibikinsel zu überwinden. Die 72-jährige wurde am späten Mittwochabend (20.) Ortszeit in einer gemeinsamen Sitzung des Parlaments und des Senats mit einer Zweidrittelmehrheit gewählt – ein Meilenstein auf dem Weg zur Republik, wie die Regierung in einer Erklärung mitteilte. Als ehemalige britische Kolonie, die 1966 ihre Unabhängigkeit erlangte, hatte die knapp 300.000 Einwohner zählende Karibikinsel lange Zeit Beziehungen zur britischen Monarchie unterhalten. Doch in den letzten Jahren waren die Rufe nach vollständiger Souveränität und einer eigenen Führung lauter geworden.
Mason wird am 30. November, dem 55. Jahrestag der Unabhängigkeit von Großbritannien, vereidigt werden. Die ehemalige Juristin, die seit 2018 Generalgouverneurin der Insel ist, war auch die erste Frau, die dem Berufungsgericht von Barbados angehörte. Die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, nannte die Wahl einer Präsidentin „einen bedeutenden Moment“ auf dem Weg des Landes. „Wir haben soeben aus unserer Mitte eine Frau gewählt, die einzigartig und leidenschaftlich barbadisch ist, die nicht vorgibt, etwas anderes zu sein (und) die Werte dessen widerspiegelt, was wir sind“, so Mottley nach der Wahl von Mason.
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