Im südamerikanischen Land Ecuador haben die Ausfuhren von Garnelen ein 5-Jahres-Hoch erreicht und sich an die Spitze der traditionellen Nicht-Öl-Produkte gesetzt. Die Lieferungen von „Camarón“ erreichten nach Angaben der Nationalen Kammer für Aquakultur „Cámara Nacional de Acuacultura“ (CNA) sechsundfünfzig Bestimmungsorte, dreiundachtzig Prozent gingen jedoch in die Vereinigten Staaten, nach China, Spanien, Italien und Frankreich. Im vergangenen Oktober wurden demnach 155,1 Millionen „Libras“ (Pfund) Krustentiere versandt, was einem Anstieg von 9,4 Prozent gegenüber dem gleichen Monat im Jahr 2020 und fünfundsiebzig Prozent gegenüber 2017 entspricht. Dieses Volumen bedeutete für das Land Einnahmen in Höhe von 485,2 Millionen US-Dollar. Der Sektor hat in den ersten zehn Monaten des Jahres ebenfalls einen Rekordwert erreicht: 3,957 Milliarden US-Dollar.
José Antonio Camposano, Präsident des „CNA“, erklärte, dass diese gute Leistung auf zwei Faktoren zurückzuführen ist: Der erste ist der Rebound-Effekt, der seit Februar zu beobachten ist, als die internationale Nachfrage anstieg – insbesondere durch die Eröffnung von Hotels und Restaurants in China, den Vereinigten Staaten und Spanien. Dies steht auch im Zusammenhang mit einem verstärkten Versand von Garnelen an Supermärkte, einem Segment, das bereits während der Pandemie bedient wurde. Die Vereinigten Staaten sind nach China das zweitwichtigste Zielland. Bis Oktober letzten Jahres entfielen zweiundzwanzig Prozent der ecuadorianischen Lieferungen auf dieses Land, insbesondere für den Kauf von geschälten Garnelen. Der zweite Faktor, der die gute Leistung beeinflusst hat, sind laut Camposano die privaten Investitionen, die in Reifungsanlagen, Farmen und Verarbeitungsbetriebe getätigt wurden.
Im Produktionssegment liegt der Schwerpunkt auf dem Einsatz der Biogenetik, um robustere und größere Garnelen zu erhalten. Der Einsatz von Mikroorganismen hat zu einer Steigerung der Produktion in den Zuchtanlagen geführt. Doch trotz der guten Leistungen des Garnelensektors gibt es noch immer Herausforderungen zu bewältigen, die die gesamte Kette betreffen. Den Exporteuren zufolge könnten die bis Oktober erzielten Zahlen in den folgenden Monaten aufgrund der Logistikkrise, die den gesamten Außenhandel betrifft, einbrechen. Im speziellen Fall der Garnelenlieferungen gibt es aufgrund dieses globalen Problems Schwierigkeiten, zwischen dreißig und fünfzig Prozent der Produktion auf nationaler Ebene zu exportieren. Der Grund für die Verzögerung ist der Platzmangel auf den Schiffen für die Kühlcontainer, in denen die Ware transportiert wird. Diese Situation dürfte sich noch verschärfen, da einige der Lagerhäuser für die Lagerung von Truthahn für die Weihnachtszeit genutzt werden.
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