Das südamerikanische Land Brasilien hat sich aus einer der weltweit schlimmsten Coronalagen geimpft. In der brasilianischen Millionen-Metropole São Paulo sind nach offiziellen Angaben alle erwachsenen Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Dabei gehen die Behörden von über zehn Millionen Menschen über achtzehn Jahren aus, da im wichtigsten Wirtschafts-, Finanz- und Kulturzentrum des Landes auch Menschen geimpft wurden, die ihren Wohnsitz anderswo haben. Die Stadtverwaltung von São Paulo teilte nun mit, dass sie ein offizielles Schreiben an das Gesundheitsministerium und die Nationale Gesundheitsaufsichtsbehörde (Anvisa) weitergeleitet hat, in dem sie die Vorlage des Covid-19-Impfpasses bei der Einreise von Ausländern fordert.
Laut Gesundheitsminister Edson Aparecido soll die Maßnahme dazu dienen, die Pandemie in der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates unter Kontrolle zu halten und die Infektionsraten einzudämmen. In der größten Stadt Brasiliens waren am Dienstag (23.) nach offiziellen Angaben dreißig Prozent der Pflegebetten und vierunddreißig Prozent der Intensivbetten belegt. Die Augen der Verantwortlichen sind allerdings nach Europa und hauptsächlich nach Deutschland gerichtet. Die Angst wächst mit dem Wiederaufflammen der Pandemie im Ausland und die Sorge vor einer neuen Welle von Covid-19 in brasilianischen Städten. „Brasilien ist ein Land, das viele Menschen aus verschiedenen Ländern aufnimmt und wir müssen alle Strategien anwenden, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Hier in São Paulo werden wir alle Möglichkeiten ergreifen, um die neuen Varianten zu bekämpfen“, so Aparecido in einer Erklärung.
Update
Die Nationale Gesundheitsaufsichtsbehörde (Anvisa) hat zwei technische Hinweise veröffentlicht, in denen sie empfiehlt, dass die Impfung gegen Covid-19 bei der Einreise nach Brasilien auf dem Land- und Luftweg obligatorisch ist. Die zweite oder einmalige Dosis des Impfstoffs muss mindestens vierzehn Tage vor der Einreise in das Land verabreicht worden sein. Die derzeitige Einreisepolitik des Landes sieht keine Impfung vor – weder auf dem Land- noch auf dem Luftweg. Die Einreise von Ausländern auf dem Landweg ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, verboten. Die Agentur empfiehlt ausdrücklich, in Zukunft nur noch geimpfte Personen einreisen zu lassen.
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