Archäologen haben bei Ausgrabungen im Chicama-Tal im Departement La Libertad (Peru) einen antiken Komplex aus der Chimú-Zeit entdeckt. Die Chimú-Kultur entstand um 900 n. Chr. und ist vor allem für ihre unverwechselbare einfarbige Keramik, Metallverarbeitung, Muschelkunst und fortschrittliche landwirtschaftliche Techniken bekannt. In seiner Blütezeit war das Chimú-Königreich das größte der späten Zwischenzeit und erstreckte sich über 1.000 Kilometer Küstenlinie vom Jequetepeque-Tal im Norden bis nach Carabayllo im Süden, mit der Hauptstadt Chan Chan im Zentrum. Viele Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die Chimú das letzte Andenkönigreich waren, das in der Lage war die Expansion der Inka zu stoppen, doch wurden sie selbst in den 1470er Jahren von den Inka erobert. Als der spanische Eroberer Francisco Pizarro um 1532 n. Chr. eintraf, waren viele Zentren der Chimú weitgehend verlassen und wurden von den Spaniern geplündert.
Die Ausgrabungen im Chicama-Tal wurden von der „Universidad Nacional Mayor de San Marcos“ (UNMSM) im Rahmen des „Chicama Archaeological Program“ durchgeführt. Die Forscher stießen auf einen dreigeteilten Gebäudekomplex, der der Zitadelle von Chan Chan ähnelt, mit Spuren einer großen Umfassungsmauer, die mindestens zwei Meter hoch war. Die Archäologen gehen davon aus, dass der Komplex aus der Zeit vor 600 Jahren stammt und ein landwirtschaftliches Zentrum war, was durch die Entdeckung von etwa 40 Hektar kultivierter Felder in der Nähe untermauert wird, die über ein altes Kanalsystem bewässert wurden.
Der UNMSM-Archäologe Carito Tavera Medina berichtete über die Entdeckung: „Es zeigt die lange Tradition des Chicama-Tals, Flächen für den Anbau und die landwirtschaftliche Produktion in großem Maßstab für die Nachhaltigkeit der Menschen in der Region des peruanischen Nordens zur Verfügung zu stellen.“
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