Die kolumbianische Gruppe „ISA“ wird sich am Bau eines Hochspannungsstromübertragungsprojekts in Chile beteiligen. Das Konsortium, dem das kolumbianische Unternehmen angehört, wird in Chile das größte Hochspannungs-Stromübertragungsprojekt des Kontinents bauen und betreiben und dafür eine jährliche Vergütung von rund 116 Millionen US-Dollar erhalten, teilte das von der staatlichen Ölgesellschaft „Ecopetrol“ kontrollierte Unternehmen mit. Das so genannte „Yallique-Konsortium“ besteht laut einem Bericht von „Reuters“ neben „ISA Inversiones Chile“ aus „Transelec“ und „China Southern Power Grid International“ (CSG), die das beste Angebot für den Bau und den Betrieb des Projekts „Kimal-Lo Aguirre“ abgegeben haben. Mit diesem neuen Projekt wird „ISA“ über mehr als 2.300 Kilometer an Übertragungsleitungen in Chile verfügen.
Das Projekt umfasst den Bau einer bipolaren HGÜ-Gleichstrom-Übertragungsleitung mit einer Kapazität von 3.000 Megawatt bei 600 Kilovolt und einer Länge von mehr als 1.415 Kilometern, teilte „ISA“ am Montagabend (6.) Ortszeit in einer Erklärung mit. Es handelt sich um die erste Gleichstromleitung, eine Technologie, die im Vergleich zu Wechselstromprojekten eine höhere Übertragungskapazität bei geringeren Übertragungsverlusten ermöglicht und zudem keine Zwischenstationen erfordert. Dieses Projekt wird auch die Energie aus erneuerbaren Projekten im Norden des Landes mit dem Zentrum und dem Süden Chiles verbinden und so zur für 2030 geplanten Dekarbonisierung der Energiematrix beitragen.
„Kimal-Lo Aguirre ist zweifellos der wichtigste Meilenstein des Jahres für die Gruppe, da es eine wichtige Herausforderung darstellt, die wir mit der gewonnenen Erfahrung und Zuversicht meistern können“, so ISA-Präsident Bernardo Vargas Gibsone in einer Erklärung. „Vor allem aber ist es ein Projekt, das wirksam zur Dekarbonisierung der chilenischen Energiematrix beiträgt, ein Ziel, das wir nicht nur in diesem Land, sondern in allen Ländern verfolgen, in denen wir mit unserem Energiegeschäft vertreten sind“, fügte er hinzu. Für die Inbetriebnahme der Strecke bis Ende 2028 sind etwa drei Jahre Umwelt- und sektorale Genehmigungsverfahren und vier Jahre Bauzeit vorgesehen. Dies ist das zweite Projekt von „ISA“, bei dem die HGÜ-Technologie zum Einsatz kommt, nachdem die 2.400 Kilometer lange HGÜ-Leitung Madeira in Brasilien gebaut wurde, die damals die längste Gleichstromleitung der Welt war.
„Transelec“ ist das führende Stromübertragungsunternehmen in Chile mit mehr als 10.000 Kilometern an Leitungen zwischen den Regionen Arica und Parinacota im Norden des Landes und der Region Los Lagos im Süden. „China Southern Power Grid“, mit einem Versorgungsgebiet von einer Million Quadratkilometern und einer Bevölkerung von rund 254 Millionen Menschen, ist mit dem Bau und Betrieb von Stromnetzen in den fünf südlichsten Provinzen des asiatischen Landes befasst.
51,4 Prozent der Aktien von „ISA“, das über 51 Tochtergesellschaften in den Bereichen Energie, Straßenbau und Telekommunikation in Kolumbien, Brasilien, Chile, Peru, Bolivien, Argentinien und Mittelamerika tätig ist, wurden in diesem Jahr von der kolumbianischen Ölgesellschaft „Ecopetrol“ im Rahmen ihrer Strategie, ein integriertes Energieunternehmen zu werden, erworben.
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