Die größten Ölgesellschaften der Welt konkurieren am Freitag (17.) in Brasilien um einige der begehrtesten Offshore-Felder der Welt. Analysten bezeichnen das Bieter-Gefecht als einen Test für das Investitionsklima im größten Land Südamerikas und die Bereitschaft der großen Produzenten, weiterhin viel Geld in traditionelle Anlagen zu investieren. Elf Unternehmen, von „Exxon Mobil“ bis „Shell“, haben sich um die Ausbeutung der Felder „Sepia“ und „Atapu“ beworben. Die Anlagen, die sich beide im Pre-Salt-Gebiet befinden, haben zusammen eine Zeichnungsprämie von knapp zwei Milliarden US-Dollar. Die brasilianische Regierung fordert 1,255 Milliarden US-Dollar für „Sepia“ und siebenhundertdrei Millionen US-Dollar für „Atapu“. Die elf Unternehmen, die sich für die um 10:00 Uhr Ortszeit beginnende Auktion angemeldet haben, sind: „Petrobras“, „Exxon“, „Shell“, „Petrogal“, „Chevron Corp“, „Ecopetrol SA“, „Equinor ASA“, „Enauta Participações“, „Petronas“, „TotalEnergies SE“ und „Qatar Energy“.
Brasilien hat versucht, die beiden Felder 2019 zu verkaufen, aber keines der beiden Felder erhielt ein Angebot, nicht einmal von der heimischen „Petrobras“. Damals hielten komplexe rechtliche Fragen und hohe Abschlussprämien die großen Ölgesellschaften auf Abstand. Nach Angaben mehrerer von „Reuters“ befragter Branchenvertreter sind die Konditionen dieses Mal attraktiver, was vor allem auf die stark reduzierten Abschlussprämien zurückzuführen ist. Die Regierung senkte auch den Mindestanteil des an den Staat abzuliefernden Öls, das so genannte „lukrative Öl“, von 26,23 Prozent auf 5,89 Prozent in „Atapu“ und von 27,88 Prozent auf 15,02 Prozent in „Sepia“.
Fast alle Parteien führten zumindest Vorgespräche mit Banken oder operativen Partnern. Die Felder gelten als attraktiv, da „Petrobras“ in beiden Blöcken bereits kommerziell förderbares Öl entdeckt hat, wodurch das Erkundungsrisiko entfällt. Wenn die beiden Felder vergeben werden, könnten sie die brasilianische Ölproduktion in den nächsten zehn Jahren um zwölf Prozent steigern und Investitionen in Höhe von etwa vierzig Milliarden US-Dollar auslösen, so das Ministerium für Bergbau und Energie. „Petrobras“ würde 6,2 Milliarden US-Dollar als Entschädigung für frühere Investitionen in die beiden Felder erhalten.
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