Am Montag (27.) haben das Generalsekretariat der Andengemeinschaft „Comunidad Andina de Naciones“ (CAN) und die kolumbianische Raumfahrtagentur „Agencia Espacial de Colombia“ die Studie „Diagnóstico Ambiental Andino“ vorgestellt. Diese kommt unter anderem zu dem Schluss, dass eines der größten Umweltprobleme in Ecuador der illegale Bergbau ist. Die neue Auswertung gibt einen Überblick über die Situation in der Region in Bezug auf die Produktion und die Informationsquellen, die Indikatoren, die öffentliche Politik, die spezialisierten Studien und die Entwicklungsprogramme, so ein offizielles Bulletin der „CAN“. Darüber hinaus schlägt das Dokument Leitlinien für die CAN-Länder vor, um gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen, die zur Erfüllung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, des Pariser Abkommens, des Übereinkommens über die biologische Vielfalt und anderer internationaler Verträge führen.
Pilar Zamora, Direktorin der kolumbianischen Raumfahrtagentur, erklärte: „Ecuador steht vor großen Herausforderungen in Bezug auf die Umweltdemokratie, weshalb wir in unseren Empfehlungen darauf hinweisen, dass das Land über Räume für eine echte und wirksame Vertretung seiner Einwohner verfügen muss, da es Probleme und Volksinitiativen im Zusammenhang mit Bergbauprojekten gegeben hat. Der illegale Bergbau ist ein Problem, das sich in der gesamten Region ausbreitet“. Einer der Beweise für die Folgen des illegalen Bergbaus in Ecuador sind die Geschehnisse in Zaruma, einer Stadt, die 1990 wegen ihrer architektonisch wertvollen Gebäude zum staatlichen Kulturerbe Ecuadors erklärt wurde. Die 24.000 Einwohner zählende Kleinstadt, die 108 Kilometer von der Provinzhauptstadt Machala entfernt liegt, versinkt regelrecht, weil sich unter der Stadt Stollen befinden, die für illegale Bergbauaktivitäten gegraben wurden.
In der Nacht zum 15. Dezember stürzte ein denkmalgeschütztes Haus in Sekundenschnelle ein und hinterließ ein Loch/Doline von 25 Metern Durchmesser, 300 Menschen wurden evakuiert und ein Gebiet befand sich im Ausnahmezustand. Am darauffolgenden Tag verhängte Präsident Guillermo Lasso den Ausnahmezustand über Zaruma, damit die notwendigen Mittel für die Versorgung der Opfer bereitgestellt werden konnten. Im August dieses Jahres hat die ecuadorianische Regierung 25 Bergbaukonzessionen wegen Nichteinhaltung von Umweltvorschriften in fünf Provinzen des Landes ausgesetzt: El Oro, Zamora Chinchipe, Azuay, Morona Santiago und Napo. Das Umweltministerium teilte mit, dass diese Entscheidung getroffen wurde, nachdem mehrere Umweltbelastungen festgestellt worden waren wie z. B. die Einleitung von kontaminiertem Wasser in Regenwasserzuflüsse, die Entsorgung von chemischen Stoffen im Boden, die Verwendung von Quecksilber im Betrieb und die unsachgemäße Sanierung von Eingriffsflächen, die Umleitung von Wasserläufen und andere im Inspektionsbericht aufgeführte Verstöße.
Trotz einiger umweltfreundlicher Entscheidungen wie der Ausweitung des Galapagos-Meeresschutzgebiets sind mehrere Sektoren besorgt über die Bergbaupolitik der Regierung von Guillermo Lasso. Selbst indigene Gruppen haben Verfassungsklagen gegen die vom Präsidenten erlassenen Dekrete zur Bergbau- und Ölpolitik eingereicht.
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