Erstmals ist das Werk des chilenischen Nationaldichters Jorge Teillier (1935-1996) als Teil einer zweisprachigen Anthologie, die kürzlich im Verlag Schwarzdruck erschienen ist, in deutscher Sprache zugänglich. In insgesamt einem Dutzend Gedichtbänden konnte Jorge Teillier einen eigenen Stil entwickeln, den er selbst als „Lyrik“ definierte, eine von Rainer Maria Rilke inspirierte Terminologie. Es ist eine Poesie über die Wurzeln, der Wiedererlangung der Kindheit, des verlorenen Paradieses, des Mythos, eine Reise ins „Neverland“. Der nostalgische Grundton, der viele seiner Gedichte durchdringt, täuscht nicht über die Dramatik des modernen Menschen hinweg, seinen Kampf um Identitätsfindung und der Flucht vor den mannigfaltigen Manipulationsmöglichkeiten des Individuums durch die moderne Technologie.
Die Publikation dieser Anthologie in der „Edition Schwarzdruck“ war möglich dank der Förderung des Programms zur Übersetzung chilenischer Werke im Ausland der Kulturabteilung des Außenministeriums (DIRAC) sowie der Unterstützung der Stiftung George Teillier.
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