Die internationale Wochenzeitung „The Economist“ hat am Donnerstag (10.) ihren Demokratie-Index für 2021 veröffentlicht. Nach Angaben der „Economist Intelligence Unit“ (EIU), einer Schwestergesellschaft des britischen Magazins, erhielt das südamerikanische Land Uruguay 8,85 von 10 Punkten und damit 0,24 Punkte mehr als 2020. Die zehn Länder mit den höchsten Punktzahlen sind Norwegen (9,75), Neuseeland (9,37), Finnland (9,27), Schweden (9,26), Island (9,18), Dänemark (9,09), Irland (9,00), Taiwan (8,99), Australien (8,90) und die Schweiz (8,90). Paraguay, zusammen mit Ecuador, Mexiko und Tunesien – das Land, das den stärksten Rückgang verzeichnete – wurden von „defizienten Demokratien“ in den Status von „Hybridregimen“ verbannt. Auch Bangladesch, Senegal, die Ukraine und Hongkong gehören zu dieser Kategorie. Ein hybrides Regime bedeutet, dass das Land Merkmale aufweist, die es davon abhalten, als eine (wenn auch mangelhafte) Demokratie zu gelten, aber auch nicht als Autokratie. Es handelt sich um eine Kategorie zwischen Autoritarismus und Demokratie, eine Stufe unter „autoritäre Regime“. Zu den „autoritären Regimen“ gehören Nicaragua, Kuba, Venezuela, Algerien, Ägypten, Russland, Ruanda, Vietnam und China. Am Ende der Liste wurde Afghanistan, das vor sechs Monaten von den Taliban zurückerobert wurde, zum am wenigsten demokratischen Land der Welt gezählt. Der Zeitschrift zufolge hat die Pandemie im Jahr 2020 einen beispiellosen Rückgang der demokratischen Freiheiten verursacht.
Uruguay ist mit dieser Position und Punktzahl die einzige „vollwertige Demokratie“ in Südamerika, da Chile aufgrund der politischen und sozialen Unruhen, in die es seit den massiven Protesten von 2019 verwickelt ist, von 2020 auf 2021 mehrere Punkte verloren hat und mit 7,92 Punkten Platz 25 belegt. Innerhalb Lateinamerikas ist das andere Land, das zu den stärksten Demokratien zählt, Costa Rica, das mit einem Wert von 8,07 auf Platz 21 liegt. Der Veröffentlichung zufolge zeigt die Studie, dass mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung unter autoritären Regimen lebt und dass nur 6,4 Prozent der Weltbevölkerung in vollständigen Demokratien leben. „The Economist“ verwendet fünf Kategorien, um die Demokratie in den bewerteten Ländern zu bewerten: Wahlprozess und Pluralismus; Regierungsleistung; politische Beteiligung; politische Kultur und bürgerliche Freiheiten. Je nach Bewertung kann ein Land als flache Demokratie, als schlechte Demokratie, als hybrides Regime oder als Autokratie bezeichnet werden.
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