Mindestens 13 Jugendliche starben bei einem schweren Zugunglück im spanischen Küstenort Castelldefels, südwestlich von Barcelona. Unter den getöteten Personen befinden sich mehrere Opfer aus Ecuador, Chile und Kolumbien. Die Jugendlichen, im geschätzten Alter von 16 bis 26, wollten eine Abkürzung zu einer Strandparty nehmen, doch es wurde für mindestens dreizehn von ihnen ein Weg in den Tod.
Am Mittwochabend traf gegen 23.30 Uhr eine Gruppe Jugendlicher mit einem Nahverkehrszug aus Barcelona in Castelldefels ein. Die Jugendlichen, unter denen sich viele Einwanderer aus Lateinamerika befanden, wollten an einer großen Strandparty die Sonnenwende mit Musik, Tanz und Lagerfeuer feiern. Laut Augenzeugen nahmen dabei rund 30 Personen den direkten Weg über die Gleise, statt den Fußgängertunnel zu benutzen. Die Abkürzung wurde dabei zur Todesfalle. Ein Schnellzug, der von Barcelona nach Valencia unterwegs war, erfasste die Gruppe und zeriss sie buchstäblich in Stücke. Am Unglücksort, der mit abgerissenen Körperteilen übersät war, spielten sich grauenhafte Szenen ab.
Der Generalkonsul von Ecuador, Freddy Arellana, erhebt Anschuldigungen gegen die Behörden. Nach seiner Aussage befand sich an den Geleisen „keine ausreichende Beschilderung“, die auf einen Fussgängertunnel hinwies. Dadurch hätte die Gruppe laut Arellana einen falschen Weg gewählt und sei vom heranbrausenden Schnellzug in Bruchteilen von Sekunden zerissen worden. Laut dem Generalkonsul stehen die Angehörigen unter Schock, da die Unglücksstelle von abgerissenen Köpfen, Armen und Beinen übersät war. Arellana teilte mit, dass alle Toten und Verletzten unter 29 Jahre waren, mit Ausnahme einer Frau, die über 40 war. An der Unglücksstelle befanden sich 40 Krankenwagen im Einsatz. 15 Verletzte wurden in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert, vier konnten nach ambulanter Behandlung entlassen werden, drei befinden sich in kritischem Zustand. Acht der Opfer, sieben männlichen und eine weiblichen Geschlechts, konnten bis jetzt identifiziert werden. Quellen der kolumbianischen Botschaft in Spanien bestätigten soeben, dass zwei kolumbianische Staatsangehörige unter den Opfern sind. Der Präsident der staatlichen Bahngesellschaft RENFE, Teofilo Serrano, fügte hinzu, dass der Schnellzug von Barcelona mit einer Geschwindigkeit von 139 km/h unterwegs war, eine durchgeführte Alkoholkontrolle des Fahrers war negativ. Weitere Aussagen wurden von RENFE verweigert.