Forscher von US-Universitäten haben auf dem Archipel der Galapagos-Inseln eine neue Art der Riesenschildkröte identifiziert. „Das Tier ist mit einer anderen Art von Riesenschildkröte verwandt, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorben ist und auf der Insel San Cristobal lebt“, teilte das ecuadorianische Umweltministerium am Donnerstag (10.) mit. Die Art war bisher als „Chelonoidis chathamensis“ bekannt, aber nach den Untersuchungen waren die Wissenschaftler der Ansicht, dass sie dieser Bezeichnung nicht entspricht, sondern dass ihr eine neue Bezeichnung zugewiesen werden sollte.
Untersuchungen von Forschern der Universitäten Newcastle und Yale, der Galapagos Naturschutzbehörde und anderer Institutionen haben gezeigt, dass der Name „Chelonoidis chathamensis“ einer Art entspricht, die in Wirklichkeit ausgestorben ist, so dass die heute auf der Insel San Cristóbal lebenden Exemplare mit einem anderen Namen bezeichnet werden sollten. Dies ergab ein Vergleich der genetischen Analysen der Schildkröten, die derzeit auf San Cristóbal leben, mit der DNA von zuvor beschriebenen Schildkröten. Genetische Untersuchungen der Galapagos-Riesenschildkröten begannen erst 1995 und bis Ende 1999 waren offenbar alle überlebenden Arten beschrieben worden, so das Ministerium in einer Erklärung. Wissenschaftler führten daraufhin Forschungen über die ausgestorbene Art durch.
Mit den neuesten Studien kamen die Forscher zu dem Schluss, dass die fast 8.000 Schildkröten, die in San Cristóbal leben, „möglicherweise nicht Chelonoidis chathamensis sind, sondern einer völlig neuen, noch nicht beschriebenen Linie angehören“. Derzeit sammelt das Forschungsteam neue DNA-Proben, um den Status der Schildkröten zu klären und festzustellen, wie die aktuellen und die ausgestorbenen Arten miteinander verwandt sind. Nach Ansicht der Wissenschaftler sollte der Name „Chelonoidis chathamensis“ für die ausgestorbene Art verwendet und dem lebenden Taxon ein neuer Name gegeben werden.
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