Die Verzweiflung wächst: Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, will der auf Kuba inhaftierte deutsche Staatsbürger Luis Frómeta Compte in einen Hungerstreik treten. Seine Familie hat kürzlich das offizielle Urteil vom 23. Dezember 2021 erhalten, in dem der 59-Jährige wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und „Anstiftung zum Aufruhr“ zu 25 Jahren Haft verurteilt worden war. Der Dresdner wurde am 11. Juli 2021 festgenommen, als er sich zum Familienbesuch auf Kuba aufhielt und die Proteste gegen die Diktatur spontan für private Zwecke mit seinem Smartphone filmte. Die IGFM ruft nun zur Unterstützung der Petition beim Europäischen Parlament für die Freilassung von Luis Frómeta Compte auf.
Die IGFM, die auf Kuba mit einer Sektion vertreten ist, steht in engem Kontakt mit Frómeta Comptes Töchtern, die sich große Sorgen um die Gesundheit ihres Vaters machen. „Seit wir das offizielle Urteil erhalten haben, hat sich Papas psychischer Zustand verschlechtert. Außerdem hat er weiterhin gesundheitliche Probleme. Dass er jetzt einen Hungerstreik in Erwägung zieht, zeigt, wie verzweifelt er ist. Wir fürchten um sein Leben“, so Janie Frómeta.
Die IGFM setzt sich seit der Inhaftierung des Dresdners für dessen Freilassung ein und ist alarmiert. „Ein Hungerstreik ist für politische Gefangene ein riskantes Mittel, um auf ihre dramatische Situation aufmerksam zu machen. In der Vergangenheit sind Bürgerrechtler im Gefängnis gestorben, weil ihnen während eines Hungerstreiks Wasser oder medizinische Hilfe verweigert wurden“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM. Er verweist auf den kubanischen Regimekritiker Yosvany Arostegui Armenteros, der am 7. August 2020 nach 40 Tagen Hungerstreik in der Krankenhausabteilung des Gefängnisses Amalia Simoni in der Provinz Camagüey verstorben war. Am 23. Februar 2010, starb der politische Häftling Orlando Zapata Tamayo nach einem 86-tägigen Hungerstreik. Am 25. Mai 1972 starb der Dissident und politische Gefangener, Pedro Luis Boitel an den Folgen eines Hungerstreiks.
Petition beim Europäischen Parlament
Luis Frómeta Compte hat sowohl die deutsche als auch die kubanische Staatsangehörigkeit, sein Lebensmittelpunkt ist seit 1985 in Deutschland. Trotzdem verweigert das kubanische Regime bis heute die konsularische Betreuung durch die deutsche Botschaft in Havanna. Ein Freund und Unterstützer der Familie von Luis Frómeta Compte hat nun beim Europäischen Parlament eine Petition eingereicht und fordert das EU-Organ auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Freilassung des Deutschen zu erreichen und sich auch für andere politische Gefangene in Kuba einzusetzen. Die IGFM unterstützt die Petition 1209/2021 und ruft dazu auf, diese zu unterzeichnen, um sich damit für Menschenrechte auf Kuba einzusetzen.
Wer die Petition unterstützen möchte, muss sich auf der Petitionen-Seites des Europäischen Parlaments registrieren und eingeloggt sein. „Jede Stimme für die Petition ist ein Zeichen der Hoffnung für Luis Frómeta Compte und alle politischen Gefangenen auf Kuba“, so die IGFM.
Kuba ist eine Diktatur.
Freiheit für alle politischen Gefangenen.