Der geschützte Wald von Alto Mayo hat die Welt mit der Entdeckung von sechs neuen Orchideenarten für die Wissenschaft überrascht. Dies teilte der Nationale Dienst für staatlich geschützte Naturgebiete (Sernanp), eine dem Umweltministerium angeschlossene Einrichtung, mit. Es handelt sich um die Arten „Epidendrum labrychilum“, „Epidendrum mavrodactylon“, „Epidendrum ornis“, „Epidendrum pleurothallipnevma“, „Epidendrum venceremos“ und „Liparis inaudita“, die im Rahmen von Feldforschungen entdeckt wurden. Sie wurden zwischen 2018 und 2021 im Rahmen des Forschungsprojekts „Diversität und Verbreitung von Orchideen“ durchgeführt. Diese neuen Arten wurden zum ersten Mal gesammelt und stellen den einzigen Nachweis für eine weltweite Verbreitung im Schutzwald Alto Mayo dar, in einem einzigartigen Hochgebirgsökosystem „Bosque húmedo de montaña“.
Jede dieser Arten hat etwas ganz Besonderes: „Liparis inaudita“ zum Beispiel wächst auf umgestürzten und morschen Baumstämmen an einem steilen Hang in 1.830 Metern Höhe. Sie gehört zu einer sehr kleinen Gattung, von der vor dieser Entdeckung nur 4 Arten beschrieben wurden. Es handelt sich um eine der seltensten Orchideengruppen des gesamten Kontinents und mit dem jetzigen Fund wurden in den letzten drei Jahren etwa 40 % der Vielfalt dieser Gruppe in Peru entdeckt. Die neuen Arten der Gattung „Epidendrum“ zeichnen sich durch besondere Formen in der Umgebung der Pflanze und der Blüten aus, wie z. B. „Epidendrum pleurothallipnevma“, die sich durch ihren epiphytischen Wuchs auszeichnet (sie wächst auf einer anderen Pflanze und benutzt diese nur als Stütze) und schilfartige Stängel mit wenigen Blättern hat. Auch „Epidendrum ornis“ zeichnet sich durch die seltene Form ihrer Blüten aus, deren Lippe an einen fliegenden Vogel erinnert und „Epidendrum mavrodactylon“ durch seine seltene kugelförmige Wuchsform und eine sehr kleine Pflanze von nur 3 cm Höhe.
„Diese Entdeckungen sind ein Beweis für die große Zahl der zu entdeckenden Arten und markieren den Beginn und die Eröffnung neuer Studien, die bekannt machen werden, dass wir im Schutzwald Alto Mayo ein natürliches Labor haben, in dem die Peruaner vielleicht etwas mehr als 50 % der in unserem Land vorkommenden Orchideenarten kennenlernen können“, so José Edquén Oblitas, der Forscher, der diese Studie leitete.
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