Die chilenische Regierung hat eine Ausschreibung für den Bau des Internationalen Antarktis-Zentrums (CAI) in Punta Arenas durchgeführt. Nach Angaben aus Santiago soll das achzig Millionen US-Dollar teure Projekt die Forschung im Bereich der Antarktis fördern und den Standort als das wichtigste Tor des Landes zur Antarktis positionieren. „Die Region Magallanes arbeitet seit Jahren an der Entwicklung der Antarktisforschung und an der Stärkung ihrer strategischen Position als nächstgelegene Plattform für den Zugang zum antarktischen Kontinent“, so der Minister für öffentliche Arbeiten, Juan Carlos García. Das Ministerium wird außerdem dafür sorgen, dass das „CAI nicht nur ein städtebauliches Wahrzeichen ist, sondern auch ein globales Wahrzeichen wird, das einen Großteil der wissenschaftlichen und logistischen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Antarktis bündelt“, so García weiter.
Das Projekt wird von der Regionalregierung finanziert und umfasst den Bau von 32.930 Quadratmetern (21.938 m2 Gebäude und 10.992 m2 Außenanlagen) für sechs Entwicklungsbereiche: ein Labor- und Forschungsgebäude, ein interaktives Zentrum und Museum, einen Logistikbereich, ein Verwaltungsgebäude sowie Zugangs- und Erschließungsbereiche (Parkplätze, Landschaftsgestaltung und Hubschrauberlandeplatz). Außerdem wird es einen Forschungsbereich mit modernen Labors geben, die auf Themen wie Eis, Atmosphäre und Ozean, Ökologie und Evolution, Geologie, Paläontologie und Paläoklima, Biotechnologie sowie Modellierung und Bioinformatik spezialisiert sind. Der interaktive Bereich für Besucher wird Attraktionen wie Aquarien, ein Planetarium, einen antarktischen Wald und klimatisierte Räume umfassen, die das Gefühl vermitteln, sich auf dem gefrorenen Kontinent zu befinden. Darüber hinaus gibt es ein Auditorium für sechshundert Personen, ein Restaurant, eine Cafeteria, einen Buch- und Souvenirladen und eine Esplanade für Veranstaltungen.
Der Direktor des chilenischen Nationalen Antarktischen Instituts (Inach), Marcelo Leppe, betonte, dass „dreiundzwanzig Länder Punta Arenas in einem normalen Jahr als Tor zur Antarktis nutzen. Der Regionalsekretär für öffentliche Arbeiten, Dahián Oyarzún, betonte, das Projekt sei „zweifellos eine große technische Herausforderung, die das Bauen an der Küste berücksichtigt.“ Die Ausschreibung wurde bereits im Amtsblatt veröffentlicht, so dass sich sowohl chilenische als auch ausländische Unternehmen bis zum 7. Juni in ein spezielles Unternehmerregister eintragen können. Am 14. November findet die Eröffnung der Gebote statt. Wenn es einen Gewinner gibt, der nicht neu bewertet werden muss, könnte der Bau im ersten Quartal 2023 beginnen und bis 2026 dauern.
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