Zugunglück in Spanien offensichtlich auf Leichtsinnigkeit zurückzuführen

Datum: 25. Juni 2010
Uhrzeit: 04:07 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Mindestens 12 Jugendliche starben bei einem schweren Zugunglück im spanischen Küstenort Castelldefels, südwestlich von Barcelona. Unter den getöteten Personen befinden sich mehrere Opfer aus Ecuador, Chile und Kolumbien. Die Jugendlichen, die eine Abkürzung zu einer Strandparty nehmen wollten, verloren ihr Leben wahrscheinlich durch ihre eigene Nachlässigkeit.

Am Mittwochabend traf gegen 23.30 Uhr eine Gruppe Jugendlicher mit einem Nahverkehrszug aus Barcelona in Castelldefels ein. Die Jugendlichen, unter denen sich viele Einwanderer aus Lateinamerika befanden, wollten an einer großen Strandparty die Sonnenwende mit Musik, Tanz und Lagerfeuer feiern. Laut Berichten von Augenzeugen nahmen dabei rund 30 Personen den direkten Weg über die Gleise, statt den Fußgängertunnel zu benutzen. Die Abkürzung wurde dabei zur Todesfalle. Ein Schnellzug, der von Barcelona nach Valencia unterwegs war, erfasste die Gruppe und zeriss sie buchstäblich in Stücke. Am Unglücksort, der mit abgerissenen Körperteilen übersät war, spielten sich grauenhafte Szenen ab.

Laut spanischen Ermittlungsbehörden war die Tragödie vermeidbar, das schreckliche Unglück geschah möglicherweise durch „Nachlässigkeit“ der Opfer. Nach Augenzeugenberichten war die Unterführung des Bahnhofs Castelldefels offen und nicht geschlossen, wie kurz nach dem Unfall gemutmaßt wurde. Die Augenzeugen erwähnten, dass die Unterführung mit Menschen überfüllt war und die Jugendlichen deshalb eine Abkürzug nehmen wollten. Anwohner teilten mit, dass ankommende Reisende öfters direkt den Weg über die Geleise nehmen, um so schneller voranzukommen. Der ankommende Schnellzug aus Barcelona habe zudem drei Mal ein Warnsignal ertönen lassen.

Marcelo Carmona, ein bolivianischer Zeuge des Unfalls teilte mit: „Ich und meine Familie blieben nach Ankunft des Zuges einen Moment  zurück. Eine Gruppe von Menschen überquerte die Geleise direkt. Ein Schnellzug näherte sich mit voller Geschwindigkeit, das Horn des Zuges ertönte mehrmals. Drei Sekunden später gab es nur noch zerissene Leichen“. In Katalonien befinden sich die Fahnen auf Halbmast, der Donnerstag war ein offiziellen Tag der Trauer. Der König von Spanien, Juan Carlos I, sagte als Zeichen der Trauer einen geplanten offiziellen Empfang ab.

Sieben Leichen konnten bisher identifiziert werden:

Jesus David Parada Ayala (Bolivien, 1991), Diego Gutierrez Erwin Algarañaz (Bolivien, 1992), Jorge Serrano Eliecer Varon (Kolumbien, 1971) Danny Cedeño Caina Ariosto (in Ecuador, 1985), Diego Fernando Chamorro Pinchao (Ecuador, 1986) und Luna Janela Lizeth Correa (Ecuador, 1993).

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