In einem Interview mit der chilenischen Tageszeitung „La Tercera“ hat sich der Schriftsteller und Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa besorgt über die Offensive von Wladimir Putin gegen die Ukraine geäußert. „Wir befinden uns in einem gefährlichen Moment, denn Russland ist unter Putin wieder zu einer Diktatur geworden. Putin ist ein blutdürstiger Diktator“, warnte er. Die Art und Weise, wie er sich in der Ukraine verhält, „offenbart ihn in seiner ganzen Bosheit, in seiner Ursprünglichkeit, in seinem Mangel an Modernität“, sagte er. Er erklärte: „Was er der Ukraine vorwirft, ist, dass sie ein unabhängiges Land sein sollte und kein Satellit Russlands und das heute im 21. Jahrhundert. Putins Wahnsinn hat vielen Ländern die Augen geöffnet…“.
Für Vargas Llosa hat „niemand die Europäische Union so sehr zum Blühen gebracht wie Putin mit dem Wahnsinn, den er begeht“. Außerdem sei Putin „ein Führer mit offensichtlichen Symptomen des Wahnsinns, wie Stalin sie hatte und auch die Satelliten, die er um sich herum gebildet hat“. Und er warnte: „Es besteht immer die Gefahr, dass er, wenn er sich besiegt fühlt oder seine Ambitionen gebremst werden, versuchen könnte, auf die Atomfawaffen zurückzugreifen, die Russland besitzt und das könnte das Überleben der Menschheit gefährden. Das wäre eine Katastrophe für die Menschheit, hoffen wir, dass es nicht zu einer solchen Barbarei kommt“.
Neben der Analyse des geopolitischen Szenarios in Europa brachte Vargas Llosa seine besondere Sorge um Lateinamerika zum Ausdruck. Und das nicht nur wegen der Situation in seinem Land, Peru, mit einem Präsidenten, den er als „ungebildet“ und „ignorant“ bezeichnet, sondern wegen der allgemeinen Situation in der Region. „Unser Kontinent fällt in einer Zeit zurück, in der der Rest der Welt prosperiert“, beklagte er. Vargas Llosa ist der Ansicht, dass die Pandemie in Lateinamerika dramatischer verlaufen ist als in Europa oder Asien, wo es eine soziale und wirtschaftliche Entwicklung und vor allem einen sehr fortgeschrittenen Demokratisierungsprozess gibt. „In Lateinamerika hingegen haben sich in letzter Zeit leider populistische, demagogische und unverantwortliche Regierungen ausgebreitet, die vor allem nicht wissen, wie man die Wirtschaft eines Landes führt. Wir haben also Grund zur Sorge, dass unser Kontinent in einer Zeit, in der der Rest der Welt prosperiert, zurückfällt“.
Auf die Frage des Journalisten Juan Paulo Iglesias, warum dies so sei, antwortete der Schriftsteller, dass dies vor allem daran liege, dass die besten Lateinamerikaner keine Politik machten, „sie verachten die Politik, sie haben eine ablehnende Haltung gegenüber der Politik, weil das politische Leben ein sehr korruptes Leben ist, ein Leben, das sehr von Korruption infiziert ist und auch, weil nicht das Gefühl haben, dass sie wichtige Dinge für den Fortschritt der Länder tun können“. Peru kommt nach seinen Worten nicht voran, es sitzt in der Falle, weil es eine schlechte Wahl getroffen hat, weil es einen Präsidenten gewählt hat, der absolut ungebildet ist, eine Person, die nicht über die notwendigen Informationen verfügt und eine Regierung, die bereits viele Symptome von Korruption, Misswirtschaft und unverantwortlichem Management aufweist. „Ungefähr siebzig Prozent der Peruaner wollen, dass er aus dem Amt entfernt wird und ch habe den Verdacht, dass er seine Amtszeit nicht beenden wird“. Für Varga Llosa ist der Fall Peru der Fall Venezuela, der Fall Nicaragua, der Fall Kuba, die totalitäre Diktaturen sind.
„ Putins Wahnsinn hat vielen Ländern die Augen geöffnet…“.
Na, da bin aber mal sehr gespannt, einerseits um welche Länder es sich da handeln soll und andererseits, welche Konsequenzen diese Länder aus dieser Erkenntnis ziehen werden.