Brasilien: Präsident Bolsonaro kontert DiCaprio

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DiCaprio setzt sich seit Jahren für den Umweltschutz und gegen die globale Erwärmung ein (Foto: LeonardoDiCaprioFundation)
Datum: 30. April 2022
Uhrzeit: 16:14 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Hollywood-Schauspieler Leonardo DiCaprio hat Millionen von US-Dollar für Naturschutzprojekte gespendet. Der brasilianische Präsident Jair Messias Bolsonaro antwortete DiCaprio, nachdem der Oscar-Preisträger und Umweltschützer die Jugend des südamerikanischen Landes ermutigt hatte, bei den Wahlen in diesem Jahr an die Urne zu zu gehen. „Brasilien ist die Heimat des Amazonas und anderer Ökosysteme, die vom Klimawandel betroffen sind“, schrieb DiCaprio am Donnerstag (28.) auf Twitter. „Was dort passiert, geht uns alle an und die Wahlbeteiligung der Jugend ist der Schlüssel, um den Wandel für einen gesunden Planeten voranzutreiben“, fügte er hinzu. Bolsonaro, der den Umweltschutz beschnitten hat, antwortete mit Sarkasmus. „Danke für deine Unterstützung, Leo! Es ist wirklich wichtig, dass jeder Brasilianer bei den kommenden Wahlen seine Stimme abgibt“, twitterte das Staatsoberhaupt, das 2019 sein Amt antrat. „Unser Volk wird allerdings entscheiden, ob es unsere Souveränität über den Amazonas behalten oder von Gaunern regiert werden will, die ausländischen Sonderinteressen dienen.“ Der riesige brasilianische Regenwald absorbiert enorme Mengen an Treibhausgasen aus der Atmosphäre und fungiert als so genannte Kohlenstoffsenke. Doch je mehr Bäume abgeholzt werden, desto weniger kann der Wald die Emissionen absorbieren.

DiCaprio setzt sich mit seiner Stiftung für einen besseren Schutz des Amazonas-Regenwaldes ein und spendete 2019 fünf Millionen US-Dollar für den Schutz des Regenwaldes. Bolsonaro ist wegen der Umweltpolitik seiner Regierung stark in die Kritik geraten und wurde beschuldigt, die Abholzung in der Region zu beschleunigen. Naturschützer haben Bolsonaro und seiner Regierung vorgeworfen, die Augen vor Landwirten und Holzfällern zu verschließen, die im Amazonasgebiet, dem größten Regenwald der Welt, Bäume abholzen. Der Staatschef der größten Volswirtschaft Lateinamerikas hat den Umweltschutz in der Region aufgeweicht und argumentiert, dass die Regierung das Gebiet zur Armutsbekämpfung ausbeuten sollte. Laut Satellitendaten der Regierung überstieg die Zahl der im Januar dieses Jahres im brasilianischen Amazonasgebiet abgeholzten Bäume bei weitem die Abholzung im gleichen Monat des Vorjahres. Die zerstörte Fläche war fünfmal so groß wie 2021 – der höchste Januarwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2015.

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