Der geldpolitische Ausschuss der brasilianischen Zentralbank (Copom) hat am Mittwoch (4.) den Selic-Leitzins um einen Prozentpunkt von 11,75 auf 12,75 Prozent pro Jahr angehoben. Damit erreicht der Zinssatz den höchsten Stand seit Januar 2017, als er bei dreizehn Prozent p.a. lag. Dies war die zehnte Copom-Sitzung in Folge mit Zinserhöhungen in einem Zyklus, der im März letzten Jahres begann. Der geldpolitische Straffungsprozess der „Banco Central do Brasil“ begann, nachdem der Selic-Satz unter der Regierung von Präsident Michel Temer einen historischen Tiefstand von zwei Prozent erreicht hatte. Die Zinserhöhung steht im Zusammenhang mit einem starken Anstieg der Inflation, die 2021 mit 10,06 Prozent den höchsten Stand seit 2015 erreicht hat und aufgrund der Unsicherheiten im internationalen Umfeld weiter ansteigt.
Bei der Bekanntgabe der Maßnahme hob „Copom“ hervor, dass „die Verbraucherinflation weiterhin negativ überrascht hat“ und dass der Anstieg sowohl bei den volatilsten Komponenten als auch bei den Komponenten der Kerninflation auftrat. „Die verschiedenen Messgrößen der Kerninflation liegen über dem Bereich, der mit der Erreichung des Inflationsziels vereinbar ist“, so der Bericht.
Die Finanzmarktprognose für die Inflationsrate in diesem Jahr liegt bei 7,89 und für 2023 bei 4,10 Prozent, während die offiziellen Ziele bei 3,5 bzw. 3,25 Prozent pro Jahr liegen – jeweils mit einer Toleranz von 1,5 Prozentpunkten. Die detaillierten Gründe für die von der „Copom“ festgelegte Erhöhung des „Selic“ und die in Zukunft zu treffenden Maßnahmen werden Anfang nächster Woche im Protokoll der Sitzung vom Mittwoch erläutert.
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