US-Raffinerien haben im April rund 1,3 Millionen Barrel (bpd) Roh- und Heizöl pro Tag aus Lateinamerika importiert. Dies war der höchste Wert seit sieben Monaten, wie die US-Zollbehörden mitteilten, da die Käufer begannen, die russischen Lieferungen zu ersetzen. Die Vereinigten Staaten hatten im März die Einfuhr von russischem Rohöl und raffinierten Produkten wegen der Invasion in der Ukraine verboten und den 22. April als Enddatum für die Käufe festgelegt. Finanzministerin Janet Yellen forderte die Unternehmen auf, Liefernetzwerke zu nutzen, d. h. bei vertrauenswürdigen Ländern einzukaufen. Russland lieferte im vergangenen Jahr laut einem Bericht von „Reuters“ rund 135.000 bpd oder 5,5 Prozent der gesamten Rohölimporte der USA und 155.350 bpd oder 29 Prozent der Heizölimporte. Russische Rohölimporte erreichten 2021 ein Rekordhoch, nachdem Wirbelstürme die heimische Produktion unterbrochen hatten.
Die Einfuhren von Heizöl aus Lateinamerika beliefen sich im März und April auf durchschnittlich rund 200.000 bpd, 49 Prozent mehr als in den vorangegangenen zwölf Monaten. Der Anteil Mexikos an den US-amerikanischen Heizölimporten stieg den Daten zufolge im März und April auf etwa 27 Prozent, gegenüber 19 Prozent im Vorjahr. „Die wirklich interessante Geschichte ist die Fähigkeit Mexikos, Marktanteile von Russland zu erobern“, erklärte der Energiestratege Clay Seigle. „Der US-Markt für russisches Heizöl ist dauerhaft zerstört worden.“ Die US-Importe von lateinamerikanischem Rohöl stiegen im April ebenfalls an und erreichten mit 1,34 Millionen bpd den höchsten Stand seit sechs Monaten. Die Käufe aus Argentinien stiegen auf ein Vierjahreshoch, während die Einfuhren aus Kolumbien den höchsten Stand seit September 2020 erreichten. Einfuhren aus Nord- und Südamerika decken auch den den Bedarf von Rohöl auf Hawaii.
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