Neuer juristischer Schlag für den „Maya-Zug“

tren

Das 9,8 Milliarden US-Dollar teure Projekt der Maya-Bahn zielt auf den Bau einer 1.500 Kilometer langen Eisenbahnlinie ab, die die südöstlichen mexikanischen Bundesstaaten Chiapas, Tabasco, Campeche, Yucatán und Quintana Roo miteinander verbinden soll (Foto: TrenMaya)
Datum: 01. Juni 2022
Uhrzeit: 12:32 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Mexiko)

Ein mexikanisches Gerichtsurteil, das den Bau des Vorzeigeprojekts „Maya-Zug“ von Präsident Andres Manuel Lopez Obrador aufgrund von Umweltbedenken auf unbestimmte Zeit ausgesetzt hat, wurde am Montag (30.) von Aktivisten begrüßt. Das 1.470 Kilometer lange Eisenbahnprojekt, das von Lopez Obrador als Eckpfeiler seiner Pläne zur Entwicklung der ärmeren südlichen Bundesstaaten des Landes angepriesen wurde, soll touristische Attraktionen miteinander verbinden und die Entwicklung der Halbinsel Yucatan vorantreiben. Das Gerichtsurteil besagt, dass die Pläne des mexikanischen Nationalen Tourismusförderungsfonds (Fonatur) für die Bahnlinie „nicht mit dem Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung übereinstimmen“, so eine Erklärung der Umweltorganisation „Defending the Right to a Safe Environment“ (DMAS), die argumentiert, dass das Projekt zur Abholzung von Wäldern und zur Störung der Tierwelt führt.

Dieser Bericht bezieht sich auf:

Der Rechtsstreit konzentriert sich auf den 121 Kilometer langen „Abschnitt 5“ des Projekts, der die Urlaubsstädte Cancun und Tulum im Bundesstaat Quintana Roo verbindet und dessen Bau im April wegen fehlender Umweltgenehmigungen zunächst ausgesetzt wurde. „Fonatur“ erklärte am Montag in einer Mitteilung, dass man zuversichtlich sei, die unbefristete Aussetzung überwinden zu können und wies darauf hin, dass das Umweltministerium derzeit den Umweltantrag für die milliardenschwere Bahnstrecke prüfe. Das gerichtliche Verbot des Weiterbaus gelte nur so lange, bis die Umweltverträglichkeitsprüfung des Projekts vollständig abgeschlossen sei, so „Fonatur“.

Nichtsdestotrotz ist das Urteil ein Rückschlag für Lopez Obrador, der sich verpflichtet hat, die Eisenbahn bis Ende 2023 fertig zu stellen und der sagt, dass die Bahn 105.000 Arbeitsplätze geschaffen hat. Die Regierung geriet kürzlich auch mit Umweltschützern wegen eines gescheiterten Stromreformgesetzes aneinander, das Investitionen in fossile Brennstoffe erhöht hätte.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!