Die kommerzielle Erschließung nicht-konventioneller Energievorkommen – etwa durch Hydraulic Fracturing oder Fracking zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen – ist in Kolumbien derzeit nicht erlaubt. Nun hat das höchste Verwaltungsgericht des südamerikanischen Landes die Durchführung von Pilotprojekten genehmigt und die Entscheidung einer unteren Instanz aufgehoben, die zwei Pilotprojekte in der Andenprovinz Santander untersagt hatte. Die mehrheitlich staatliche kolumbianische Ölgesellschaft „Ecopetrol“ und der US-amerikanische Partner „Exxon Mobil“ führen beide Pilotprojekte durch, wobei „Ecopetrol“ als Betreiber fungiert.
Ende April setzte ein Richter in der Stadt Barrancabermeja eine Umweltlizenz für das Kale-Pilotprojekt aus, weil eine lokale afrokolumbianische Gruppe, die Afrowilches, nicht ordnungsgemäß konsultiert worden war. Das Urteil ordnete an, dass eine vorherige Konsultation der Afrowilches für die beiden Projektgebiete Kale und Platero durchgeführt werden muss. Die Nationale Umweltgenehmigungsbehörde Kolumbiens (ANLA) hat das Kale-Projekt genehmigt, das Platero-Projekt jedoch noch nicht. „Das Urteil des Ersten Verwaltungsgerichts von Barrancabermeja vom 21. April 2022 wird hiermit aufgehoben und der Antrag auf Rechtsschutz für unzulässig erklärt“, teilte das Oberverwaltungsgericht von Santander in einer Erklärung mit.
Leider kein Kommentar vorhanden!