Der italienische Ölkonzern „Eni SpA“ und die spanische „Repsol SA“ könnten laut einem Bericht von „Reuters“ bereits im nächsten Monat damit beginnen, venezolanisches Öl nach Europa zu verschiffen, um russisches Rohöl zu ersetzen. Damit würden die Öl-gegen-Schuld-Tauschgeschäfte wieder aufgenommen, die vor zwei Jahren eingestellt wurden, als Washington die Sanktionen gegen Venezuela verschärfte. Die Menge an Öl, die „Eni“ und „Repsol“ voraussichtlich erhalten werden, ist nicht groß. Washingtons grünes Licht für die Wiederaufnahme der seit langem eingefrorenen venezolanischen Ölströme nach Europa könnte dem venezolanischen Diktator Nicolas Maduro allerdings einen symbolischen Schub geben.
Das US-Außenministerium hat den beiden Unternehmen demnach in einem Schreiben grünes Licht für die Wiederaufnahme der Lieferungen gegeben. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hofft, dass das venezolanische Rohöl Europa dabei helfen kann, die Abhängigkeit von Russland zu verringern und einige der venezolanischen Ladungen von China umzuleiten. Ein weiteres Ziel sei es, Maduro zur Wiederaufnahme politischer Gespräche mit der venezolanischen Opposition zu bewegen, so zwei namentlich nicht genannte Personen gegenüber „Reuters“.
Die beiden europäischen Energieunternehmen, die Joint Ventures mit der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft „PDVSA“ haben, können die Rohölladungen auf unbezahlte Schulden und verspätete Dividenden anrechnen. Eine wichtige Bedingung sei, dass das erhaltene Öl „nach Europa gehen muss. Es kann nicht anderswo weiterverkauft werden“. Washington geht davon aus, dass „PDVSA“ im Gegensatz zu den derzeitigen Ölverkäufen Venezuelas an China keinen finanziellen Vorteil aus diesen bargeldlosen Transaktionen ziehen wird. China hat sich den westlichen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen und kauft trotz der Appelle der USA weiterhin russisches Öl und Gas.
Die Genehmigungen wurden bereits im letzten Monat erteilt, aber Einzelheiten und Weiterverkaufsbeschränkungen bisher nicht bekannt gegeben.
Update, 6. Juni
Diktator Nicolás Maduro bestätigte, dass die US-Behörden Lizenzen erteilt haben, damit die Ölunternehmen „Repsol“, „Chevron“ und „Eni“ Öl und Erdgas aus Venezuela exportieren können. „Es werden Schritte unternommen, die ersten Schritte. Vor mehr oder weniger einer Woche haben die Vereinigten Staaten einige kleine bis bedeutende Schritte unternommen, indem sie den Unternehmen Chevron aus den Vereinigten Staaten, Eni aus Italien und Repsol aus Spanien Lizenzen erteilten, um die Prozesse zu starten die zur Produktion von Öl und Gas in Venezuela führen, um sie in ihre natürlichen Märkte zu exportieren“, erklärte Maduro.
Leider kein Kommentar vorhanden!