Brasilien: Bisher größter versteinerter Wald entdeckt

versteinert

Der Paraná-Wald wurde Ende 2018 entdeckt, als in dem Gebiet eine Straße eröffnet wurde, um den Zugang zu einer Industrieanlage zu ermöglichen (Fotos: Arquivo Pessoal/Thammy Mottin)
Datum: 23. Juni 2022
Uhrzeit: 07:00 Uhr
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Autor: Redaktion
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Ein Forscherteam hat in Südbrasilien einen versteinerten aufrecht stehenden Wald entdeckt. Er hat ein geschätztes Alter von zweihundertneunzig Millionen Jahren und gilt als „Fenster in die Vergangenheit“ für die Erforschung der Pflanzenevolution. Die Entdeckung dieser einhundertvierundsechzig Stämme von Lycophyten (ohne Früchte, Blüten oder Samen) einer ausgestorbenen Art ist „die wichtigste in der südlichen Hemisphäre“, was die Quantität und die Qualität der Erhaltung betrifft, erklärte Thammy Mottin, eine Geologin und Doktorandin der Bundesuniversität von Paraná, die die Forschung mit Mitarbeitern der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul und der Universität von Kalifornien leitete.

„Mit einem geschätzten Alter von zweihundertneunzig Millionen Jahren stellen diese Pflanzen sehr primitive Formen in der Erdgeschichte dar“, so Mottin, die sich mit der Nacheiszeit befasst, als das Klima wärmer wurde und die Entstehung von dichten Wäldern wie diesem begünstigte. Die Entdeckung in der Gemeinde Ortigueira im Bundesstaat Paraná gibt unter anderem Aufschluss darüber, wie die ersten Pflanzen die Umwelt besiedelt haben, wie sie im Raum verteilt waren (…) und wie sie mit der Umwelt interagierten. In der südlichen Hemisphäre gibt es nur zwei weitere ähnliche Funde, allerdings von geringerem Ausmaß, im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul (Süden) und im argentinischen Patagonien.

Der Paraná-Wald wurde Ende 2018 entdeckt, als in dem Gebiet eine Straße eröffnet wurde, um den Zugang zu einer Industrieanlage zu ermöglichen. Geologen gingen dorthin, um die freiliegenden Felsen zu untersuchen, aber zu ihrer Überraschung stießen sie auf einen versteinerten Wald. So begann eine lange Untersuchung, die im Februar in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology (auch bekannt unter der Kurzbezeichnung Palaeo3)“ veröffentlicht wurde. Die besondere Erhaltung dieses Waldes war möglich, weil die Bäume „schnell begraben wurden, als sie noch lebten und nach und nach von Sediment bedeckt wurden, bis sie erstickten“, erklärte Mottin. Das Ereignis, das den Wald praktisch „einfror“, war ein großes Hochwasser eines Flusses, an dessen Ufer die Bäume standen, so die Forscher.

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