Der Galapagos-Archipel ist Ecuadors international bekanntestes Reiseziel. Während der Pandemie erlitten die Inseln, die hauptsächlich vom Tourismus leben, aufgrund des Ausbleibens der Besucher schwere wirtschaftliche Einbußen. Die Besucherzahlen zwischen Januar und Juni 2022 zeigen jedoch eine deutliche Erholung des Tourismussektors auf der Insel. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres besuchten mehr als 130.000 Touristen die Galapagos-Inseln. Diese Zahl entspricht in etwa den Besucherzahlen des gesamten Jahres 2021 und liegt nur sieben Prozent unter den Zahlen des ersten Halbjahres 2019, also vor der Coronavirus-Pandemie. Die Direktion des Galapagos-Nationalparks teilte mit, dass die Touristen, die in der ersten Hälfte dieses Jahres auf den Inseln ankamen, sechsundneunzig Prozent der 136.000 Touristen entsprechen, die den Darwin-Archipel im Jahr 2021 besuchten.
Galapagos gilt als „das beste nachhaltige Reiseziel Amerikas“. Die ecuadorianischen Behörden gehen davon aus, dass die für 2019 geplanten Einnahmen bis Ende dieses Jahres überschritten werden. Die Galapagos-Inseln liegen mehr als neunhundertsiebzig Kilometer vor der Küste Ecuadors und sind die viertgrößte Naturregion des Landes. Der Archipel ist vulkanischen Ursprungs und gehört zu den aktivsten Vulkangebieten der Welt. Die Galapagos-Inseln waren der Ort, an dem Charles Darwin seine Studien über die Evolution durchführte, die in dem 1859 veröffentlichten Buch „Die Entstehung der Arten“ ihren Niederschlag fanden. Ihre zum Teil weltweit einzigartige Fauna und Flora haben die Galapagos-Inseln zu einem der bedeutendsten Naturreservate der Welt gemacht.
Neuer Rückschlag für den Tourismussektor in Ecuador
Der Tourismussektor ist weltweit mit am stärksten von der Pandemie betroffen. In Ecuador sind 130.000 Arbeitsplätze verloren gegangen und etwa zwanzig Prozent der Tourismusbetriebe haben geschlossen. Deshalb ist es, wie Tourismusminister Niels Olsen sagte, „wichtig, diesen Sektor zu impfen, weil er die Wirtschaft ankurbelt, Arbeitsplätze schafft und Investitionen anzieht“. Doch zwei Jahre nach den ersten Monaten der Covid-19-Pandemie haben die Proteste in Ecuador, die am 13. Juni begannen und achtzehn Tage andauerten, in mehreren Sektoren, darunter auch im Tourismus, zu Millionenverlusten geführt. Nach Angaben des Tourismusministers Niels Olsen haben sich die Verluste während den Demonstrationen auf über siebzig Millionen US-Dollar belaufen. Die meisten Unternehmen, die touristische Dienstleistungen, Lebensmittel, Getränke und Unterkünfte anbieten, mussten aus Sicherheitsgründen ihre Türen schließen, da es an der Grenze zwischen dem nördlichen und dem historischen Zentrum Quitos, also in stark touristisch genutzten Gebieten, zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kam. Die Warnungen vor der Krise in Ecuador, in denen internationale Reisende vor den Risiken gewarnt wurden, wirkten sich auch auf die Tourismusunternehmer des Landes aus. „Quito Turismo“ hat festgestellt, dass diese Veröffentlichungen einen kommerziellen Effekt von mehr als zehn Millionen US-Dollar hatten. Berichten zufolge erreichten die Informationen über die Proteste mehr als vierhundertzwanzig Millionen Menschen, vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa.
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