Etwa 40 Prozent der Opfer von Menschenhandel in Portugal sind Frauen mit brasilianischer Staatsangehörigkeit. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des portugiesischen Innenministeriums und wurde im Geschäftsbericht 2009 der Informationsstelle über Menschenhandel veröffentlicht.
„Wir können ein Profil des Opfers ziehen. Es ist eine Frau mit mehr als 25 Jahren und kommt nach Portugal mit dem Versprechen dort einen Arbeitsplatz vorzufinden“, teilte Joanna Daniel Wrabetz, Leiterin der Studie mit. Laut Wrabetz kommt die Mehrheit der brasilianischen Opfer aus den Bundesstaaten Goiás, Minas Gerais und aus dem Nordosten von Brasilien.
Menschenhandel unterscheidet sich dabei von illegaler Einwanderung. „Beim Menschenhandel verlieren die Opfer nach der Einreise in das Land ihre Rechte, werden missbraucht und in die Prostitution gezwungen. Die Tatsache, dass sich viele Frauen aus Brasilien bewusst sind dass ihre Arbeit in unserem Land aus Prostitution besteht, rechtfertigt dabei nicht den Menschenhandel“, so Wrabetz. Sehr oft sind dabei die Fälle von Menschenhandel undokumentiert. Um die Flucht der Opfer zu verhindern, werden ihnen die Dokumente abgenommen. Dadurch sind sie zusätzlich noch Opfer von Freiheitsberaubung. „Menschenhandel untergräbt die Würde des Menschen. Daher sieht das Strafgesetzbuch die Tat als ein schweres Verbrechen an“, teilte der Minister für Inneres, Rui Pereira mit.
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