Der brasilianische Präsident Jair Messias Bolsonaro hat in Rio de Janeiro offiziell seine Wiederwahlkampagne gestartet. Laut einer aktuellen Meinungsumfrage liegt Bolsonaro bis zu neunzehn Prozentpunkte hinter seinem Rivalen Luiz Inácio Lula da Silva. In seiner Nominierungsrede versprach Bolsonaro, ein Sozialprogramm beizubehalten, das Bargeldzahlungen an ärmere Brasilianer vorsieht. Die erste Runde der Wahl findet am 2. Oktober statt, eine zweite Runde ist für den 30. Oktober geplant, falls keiner der Kandidaten fünfzig Prozent der Stimmen erhält.
Während einer Kundgebung in der Sport- und Veranstaltungshalle „Ginásio do Maracanãzinho“ verwies Bolsonaro erneut auf seine Behauptungen, das brasilianische Wahlsystem sei „fehlerhaft“. Das Staatsoberhaupt hat wiederholt – ohne Beweise zu liefern – behauptet, das derzeitige elektronische System sei anfällig für Betrug. Diese Behauptung wurde vom brasilianischen Wahlgericht als „Desinformation“ zurückgewiesen und der Oberste Gerichtshof hat eine Untersuchung gegen Bolsonaro wegen dieser unbegründeten Behauptungen eingeleitet. In seiner Rede deutete Bolsonaro, der ein ehemaliger Hauptmann der Armee ist, seinen Anhängern an, dass die Armee seine Bedenken teilt. „Die Armee ist auf unserer Seite. Es ist eine Armee, die keine Korruption und keinen Betrug akzeptiert“, bekräftigte er.
Während der Veranstaltung gab Bolsonaro auch bekannt, dass der ehemalige Verteidigungsminister General Walter Braga Netto sein Vizepräsidentschaftskandidat sein wird. Lula, der bereits vom 1. Januar 2003 bis zum 1. Januar 2011 als Präsident amtierte, wurde am Donnerstag (21.) offiziell von der linken Arbeiterpartei nominiert.
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