Das Mineralölunternehmen „Petrobras“ wird für das zweite Quartal mindestens das Doppelte der von den weltweit größten Ölproduzenten ausgeschütteten Dividenden zahlen und damit die brasilianischen Staatskassen in einer angespannten Zeit vor den Wahlen füllen. Die fünf größten Ölproduzenten im Westen – „Exxon Mobil“, „Chevron“, Shell“, „Total Energies“ und „PA“ – kündigten in den letzten Tagen Rekordausschüttungen an ihre Aktionäre an, die zwischen 4 und 7,6 Mrd. US-Dollar lagen. Aber keine der Ankündigungen kommt auch nur annähernd an die Zahlung von „Petrobras“ in Höhe von 17 Milliarden US-Dollar heran.
Die brasilianische Regierung, die die Mehrheit der stimmberechtigten Aktien des Unternehmens kontrolliert, forderte „Petrobras“ und andere staatliche Unternehmen im vergangenen Monat auf, ihre Dividenden zu erhöhen, um neue staatliche Ausgabenprogramme zu finanzieren. Die Aufforderung kam zu dem Zeitpunkt, als die Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro, der in diesem Jahr einen schweren Kampf um seine Wiederwahl zu bestehen hat, im vergangenen Monat eine verfassungsmäßige Ausgabenobergrenze umging, um höhere Bargeldtransfers für Menschen mit geringem Einkommen zu finanzieren.
Petrobras wird etwa 60 Prozent mehr an die Aktionäre ausschütten als den Gewinn von 10,5 Milliarden US-Dollar (54,33 Milliarden Reais). Kritiker sagen, dass die hohe Ausschüttung die Geschäftsinvestitionen des Unternehmens beeinträchtigen wird.
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