Eine neue Umfrage, die sich auf Daten aus dem Internet stützt, prognostizierte am Donnerstag (25.) ein enger werdendes Präsidentschaftsrennen in Brasilien, bei dem der linke Spitzenkandidat Luiz Inacio „Lula“ da Silva nur 8,4 Prozentpunkte vor dem Amtsinhaber Jair Messias Bolsonaro liegt. Lula hat 46,7 Prozent der Wählerstimmen gegenüber 38,3 Prozent für Bolsonaro bei den Wahlen im Oktober, so das Online-Meinungsforschungsinstitut „AtlasIntel“, was ein geringerer Vorsprung ist als bei anderen großen Umfragen. Die Datenerhebung im Internet fand zwischen dem 20. und 24. August statt. „AtlasIntel“ gibt an, dass die Umfrage eine Fehlermarge von einen Prozentpunkt hat. „Datafolha“ sieht Lula um fünfzehn Punkte vorne, womit sein Vorsprung von sechsundzwanzig Punkten im Dezember geschrumpft ist. „IPEC“, ehemals „IBOPE“, gibt Lula einen Vorsprung von zwölf Punkten. Nach den Daten von „AtlasIntel“ hat sich der Abstand von achtzehn Punkten im März auf zehn Punkte im Juli verringert. Laut der Umfrage, die von der politischen Risikoberatungsfirma „Arko Advice“ in Auftrag gegeben wurde, würde der frühere Präsident Lula eine erwartete Stichwahl mit 51,8 Prozent der gültigen Stimmen gegenüber 40,8 Prozent für seinen Rivalen gewinnen.
„Diese Wahl ist noch nicht entschieden“, so der Politikwissenschaftler Lucas de Aragao, ein Partner von „Arko Advice“. „Die Umfragen zeigen ein knappes Rennen und es könnte noch knapper werden. Die erhöhten Sozialleistungen der Regierung und andere Vergünstigungen werden sich erst noch auf die Entscheidungen der Wähler auswirken; wir könnten auf eine sehr enge erste Runde zusteuern“, bekräftigte er. Die Umfrage unter 7.475 Wählern wurde mit dem digitalen Zufallsrekrutierungstool von „AtlasIntel“ durchgeführt, das Internetnutzer über Anzeigen auffordert, datengesicherte Fragebögen zu beantworten. Die Stichproben werden dann anhand demografischer Indikatoren kalibriert, so Andrei Roman, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts.
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