Der Exekutivrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat eine flexible Kreditlinie in Höhe von rund 18,5 Milliarden Dollar für Chile genehmigt. Damit soll dem weltweit führenden Kupferbergbauunternehmen mehr Flexibilität gegeben werden, um Risiken von Rohstoffpreisschocks bis hin zu finanziellen Engpässen zu begegnen. Chile ist eine der stabilsten Demokratien Lateinamerikas, hat aber dennoch unter einer abwertenden Währung und einer unerwartet schwachen Wirtschaft zu leiden. Die chilenischen Behörden beabsichtigen, die Kreditlinie als „vorsorglich“ zu behandeln und planen, aus der Vereinbarung auszusteigen, wenn die Bedingungen es erlauben, erklärte die geschäftsführende Direktorin des IWF Kristalina Georgieva.
Die Leiterin der IWF-Mission in Chile, Ana Corbacho, teilte der Presse in einem Telefonat nach der Ankündigung mit, dass es keine Grenzen oder zeitlichen Beschränkungen für den Zugriff auf den vollen Betrag der Fazilität gebe, die im Falle eines wirtschaftlichen Schocks zur Verfügung stehen würde. „Ich möchte nochmals betonen, dass die Behörden nicht beabsichtigen, die Fazilität in Anspruch zu nehmen“, bekräftigte Corbacho. Das Darlehen wird auch die internationale Liquidität der chilenischen Zentralbank um mehr als vierzig Prozent erhöhen. Nach Angaben der Zentralbank ist die Kreditlinie nicht an zusätzliche Bedingungen des „IWF“ geknüpft.
Chile teilte dem „IWF“ außerdem mit, dass es eine bestehende kurzfristige Liquiditätslinie in Höhe von rund 3,3 Milliarden US-Dollar aufheben werde was bedeutet, dass die Zentralbank nach den Ankündigungen netto Zugang zu rund fünfzehn Milliarden US-Dollar erhält. Der an Peru, Bolivien und Argentinien grenzende Staat im Südwesten Südamerikas qualifizierte sich für die flexible Kreditlinie aufgrund seiner starken wirtschaftlichen Fundamentaldaten und institutionellen politischen Rahmenbedingungen“ sowie seiner Verpflichtung zur Beibehaltung einer starken Politik in der Zukunft.
Die Kreditlinie zielt laut dem „IWF“ darauf ab, die Risiken einer möglichen abrupten globalen Verlangsamung, Schocks bei den Rohstoffpreisen, Spillover-Effekte des russischen Krieges in der Ukraine oder eine drastische Verschärfung der globalen Finanzbedingungen abzusichern.
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