Die ecuadorianische Staatsanwaltschaft hat am Montag (29.) Ermittlungen wegen der mutmaßlichen Jagd und Tötung von vier Riesenschildkröten auf den Galapagos-Inseln angekündigt. Das einzigartige und empfindliche Ökosystem zählt zum Weltnaturerbe. Die Staatsanwaltschaft teilte auf „Twitter“ mit, sie untersuche die „mutmaßliche Jagd und Tötung von vier Riesenschildkröten im Feuchtgebiet des Galapagos-Nationalparks“. Eine auf Umweltverbrechen spezialisierte Einheit sammelt Zeugenaussagen von Mitarbeitern des Nationalparks und beauftragt Experten mit der Autopsie der Schildkröten. Die Parkverwaltung hatte zuvor Anzeige wegen des Todes der Tiere erstattet, teilte das Umweltministerium über seinen WhatsApp-Kanal mit. Das Ministerium gab nicht an, welcher Spezies die vier Schildkröten angehörten, sagte aber, sie seien in den Feuchtgebieten der Insel Isabela gejagt worden, die 1.000 Kilometer von der Küste Ecuadors entfernt im Pazifischen Ozean liegt.
Die Jagd auf Wildtiere wird in Ecuador mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft. Im Jahr 2019 wurde ein Mann, der eine Schildkröte rammte und ihren Panzer beschädigte, zu einer Geldstrafe von 11.000 US-Dollar verurteilt. Im selben Jahr musste ein anderer Autofahrer über 15.000 US-Dollar zahlen, weil er einen einheimischen Galapagos-Leguan überfahren und getötet hatte. Mit einer Fläche von mehr als 4.500 Quadratkilometern ist Isabela die größte Insel des Archipels und macht sechzig Prozent der Landfläche der abgelegenen ozeanischen Kette aus.
Der Galapagos-Archipel ist aufgrund seiner einzigartigen Flora und Fauna als Biosphärenreservat ausgewiesen. Einst waren hier fünfzehn Schildkrötenarten beheimatet, von denen drei nach Angaben des Galapagos-Nationalparks vor Jahrhunderten ausgestorben sind. Im Jahr 2019 wurde eine Schildkröte der Art „Chelonoidis phantastica“ auf der Insel entdeckt, mehr als ein Jahrhundert nach ihrer angeblichen Ausrottung.
Leider kein Kommentar vorhanden!