CO2-Gutschriften für geschützte Gebiete des Cerrado

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Der brasilianische Cerrado hat zwischen August 2020 und Juli 2021 8.531 Quadratkilometer seiner Vegetation verloren (Foto: Latinapress)
Datum: 31. August 2022
Uhrzeit: 06:11 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der brasilianische Aluminiumhersteller „Companhia Brasileira de Aluminio“ und der Projektentwickler für eine grüne Wirtschaft „Reservas Votorantim“ haben am Dienstag (30.) die ersten Kohlenstoffgutschriften Lateinamerikas aus dem Cerrado-Biom ausgestellt. „Reservas Votorantim“ hat ein 11.500 Hektar großes Gebiet im Bundesstaat Goias zertifiziert, das jährlich rund 50.000 Emissionsgutschriften generieren kann. Die Vergabe von Emissionsgutschriften für geschützte Gebiete im Cerrado, dem zweitgrößten Ökosystem Brasiliens nach dem Amazonas, ist nach Angaben der Unternehmen beispiellos.

Etwa 316.000 Gutschriften wurden ausgegeben und versteigert. Gebote können noch bis Ende September abgegeben werden. Jede Gutschrift entspricht einer Tonne eingesparter Kohlenstoffemissionen. Der Verkauf dieser ersten Charge von Gutschriften könnte nach Angaben der Unternehmen Einnahmen in Höhe von rund fünf Millionen US-Dollar einbringen. Sie stützen sich dabei auf den Verkaufswert von Kohlenstoffgutschriften aus dem Amazonasgebiet, der zwischen zehn und achtzehn US-Dollar pro Tonne liegt.

Für Gutschriften, die auf Grundstücken im gefährdeten Cerrado ausgestellt werden, müsste der Wert jedoch steigen, um die Landwirte zum Erhalt zu bewegen. David Canassa, Direktor von „Reservas Votorantim“, erklärte, er sehe vierzig US-Dollar pro Tonne als „Break-even-Wert“ an, d. h. als das Niveau, bei dem Landwirte effektiv dafür entschädigt würden, dass sie Bäume erhalten, anstatt Soja im Cerrado anzubauen. Nach dem brasilianischen Forstgesetz von 2012 müssen die Landwirte fünfunddreißig Prozent der Fläche ihrer Grundstücke in diesem Biotop erhalten und achtzig Prozent, wenn der Betrieb im Amazonasgebiet liegt.

Die Cerrado-Savanne, Brasiliens wichtigstes Getreideanbaugebiet, wird nach Angaben des „Worldwide Fund for Nature“ schneller zerstört als der benachbarte Amazonas-Regenwald.

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