Ecuador hat am Donnerstag (1.) ein einjähriges Legalisierungsverfahren für Tausende venezolanischer Migranten begonnen, die keine Papiere besitzen oder über kein Visum oder ein legales Aufenthaltsrecht im Land verfügen. Zahlreiche Venezolaner sind in den letzten Jahren auf der Flucht vor der Diktatur und einer anhaltenden Wirtschaftskrise in ihrem Land nach Ecuador gekommen. Viele von ihnen nutzen den Andenstaat als Transitland zu anderen südamerikanischen Ländern wie Peru und Chile. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration lebten im August 2022 mehr als eine halbe Million venezolanische Migranten und Flüchtlinge in Ecuador. Das ecuadorianische Außenministerium erklärte, dass es sich bei der Regularisierung um eine Migrationsamnestie handelt, von der in einer ersten Phase etwa dreihundertvierundzwanzigtausend Venezolaner profitieren werden, die über die offiziellen Grenzen des Landes in das ecuadorianische Staatsgebiet eingereist sind. Ecuador hofft außerdem, ab Februar 2023 weitere dreihunderttausend Venezolaner zu regularisieren, die auf irregulärem Weg eingereist sind.
Parallel zu diesen Maßnahmen plant die Regierung die Einrichtung einer Ausländerdatenbank, um die Migrationsströme zu steuern. Darüber hinaus will sie die Rechte der Migranten auf Zugang zu Arbeits- und Sozialleistungen garantieren. Die venezolanischen Migranten müssen sich in einer ersten Phase über eine von der ecuadorianischen Regierung verwaltete Online-Plattform registrieren lassen, was ihnen später den Zugang zu einem für zwei Jahre gültigen humanitären Visum und einem ecuadorianischen Personalausweis ermöglichen wird. Das Verfahren wird nach Angaben des Außenministeriums auch für ausländische Staatsbürger anderer Nationalitäten gelten. Die Regierung betonte, sie werde keine Menschen mit Vorstrafen legalisieren.
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