Ein Buschbrand hat zahlreiche „Moai“ auf der Osterinsel schwer beschädigt und mehr als 100 Hektar Land zerstört. „Moai“ werden die kolossalen Steinstatuen der Osterinsel genannt. Sie sind Bestandteil größerer Zeremonialanlagen, wie sie ähnlich auch aus anderen Bereichen der polynesischen Kultur bekannt sind. Die „Isla de Pascua“ liegt 3.500 Kilometer westlich des amerikanischen Festlandes. Die isoliert gelegene Insel im Südostpazifik gehört politisch zu Chile, geographisch jedoch zu Polynesien. Hier befinden sich das Weltkulturerbe und der Steinbruch, in dem die Mineralien für die „Moai“ abgebaut wurden, die zusammen mit dem Vulkangebiet Ranu Raraku am stärksten von dem Feuer betroffen waren.
„Wir bedauern diesen schweren Brand in #RapaNui am Vulkan Rano Raraku, der das Weltkulturerbe beeinträchtigt. Erst vor zwei Tagen hat das Feuer mehr als 100 Hektar der Insel verwüstet“, schrieb die Staatssekretärin für Kulturerbe des Ministeriums für Kulturen, Kunst und Kulturerbe, Carolina Pérez Dattari, auf ihrem Twitter-Account. Die von den Organisationen und der Gemeinde durchgeführten Brandschneisen verhinderten, dass die Außenseite des Steinbruchs vollständig zerstört wurde, betonte die Staatssekretärin.
Sie bekundete auch ihre Solidarität mit dem Bürgermeister: „Wir bieten dem Bürgermeister von @Muni_Rapanui, Pedro Edmunds Paoa, unsere volle Unterstützung an“. Edmunds Proa beklagte gegenüber den lokalen Medien, dass der durch das Feuer verursachte Schaden „unwiederbringlich“ sei. Zurzeit gibt es noch keinen Überblick über das gesamte Ausmaß des Feuers. Pérez Sattari erwähnte auch, dass Beamte der technischen Behörde der chilenischen Regierung, die für den Schutz, die Bewahrung und die Verbreitung des kulturellen und natürlichen Erbes des Landes zuständig ist, vor Ort sind, um den Schaden zu begutachten.
Der Brand ereignete sich drei Monate nach der Wiedereröffnung der Insel für den weltweiten Tourismus. Nachdem die „Isla de Pascua“ zwei Jahre lang wegen der Coronavirus-Pandemie komplett geschlossen war, gaben die Behörden am 5. August bekannt, dass das Gebiet wieder Besucher aus der ganzen Welt empfängt. Vor Covid-19 empfing „Rapa Nui“, wie die Inselgruppe von den Ureinwohnern genannt wird, etwa 160.000 Besucher pro Jahr – mit zwei Flügen pro Tag – und machte den Tourismus zu seiner Hauptaktivität.
Update, 27. November
Die UNESCO hat am Samstag eine Spende von fast 100.000 US-Dollar angekündigt, um die Schäden zu bewerten, die Anfang Oktober durch ein Feuer im chilenischen Nationalpark Rapa Nui (Osterinsel), der zum Weltkulturerbe erklärt wurde, entstanden sind. In einer Erklärung teilte die Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit, dass die Hilfe dank der Großzügigkeit ihrer Spender über ihren Heritage Emergency Fund abgewickelt werden wird. Nach Angaben der UNESCO werden sich die Aktivitäten vor Ort auf die Unterstützung der indigenen Gemeinschaft Ma’u Henua, die die Stätte verwaltet, durch fachliche Beratung konzentrieren. Das Büro der UN-Organisation in Chile wird für dieses Projekt verantwortlich sein, das zwischen Dezember 2022 und November 2023 durchgeführt werden soll. In der ersten Phase wird eine detaillierte Bewertung der durch das Feuer verursachten Schäden vorgenommen, während in der zweiten Phase Maßnahmen zur Notfallvorsorge und -bewältigung sowie Protokolle zum besseren Schutz und zur Förderung des Welterbes auf Rapa Nui festgelegt werden.
Leider kein Kommentar vorhanden!