Zentralamerika nimmt nur rund ein Prozent der globalen Landmasse ein. In dieser vergleichsweise kleinen Region im Herzen des amerikanischen Kontinents sind jedoch gleich 12 Prozent der weltweiten Artenvielfalt beheimatet. Die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika ist ein wahres tropisches Heiligtum, umgeben vom Pazifischen Ozean und dem Karibischen Meer. Sie ist Heimat eines der wichtigsten Vogelbeobachtungsgebiete der westlichen Hemisphäre und des zweitgrößten Korallenriffs der Welt. So können Besucher die Artenfielfalt beim Tauchen in Belize erkunden, beim Schwimmen mit Walen in Panama, bei der Vogelbeobachtung in Costa Rica und bei der Schildkrötenbeobachtung in Nicaragua.
Das Great Blue Hole – Tauchen in Belize
Das kristallklare Wasser von Belize bedeckt einen Meeresboden voller Schönheit: Das Great Blue Hole ist eines der Tauchparadiese des Landes, in dessen Gewässern sich von winzigen Fischen über Schildkröten bis hin zu riesigen Walhaien alles findet – zweifellos eine Erfahrung, die den Herzschlag erhöht. Um das kleine Atoll zu erreichen, das dem Festland von Belize City vorgelagert ist, nimmt man am besten ein Boot oder Leichtflugzeug von San Pedro oder Caye Caulker. Der Ganztagesausflug besteht aus einem Tauchgang im Blue Hole, das bis zu 128 Meter tief ist, und zwei weiteren Tauchgängen an den nahe gelegenen Riffen. Dieser Ort hält für Entdecker zweifelsohne ein beeindruckendes submarines Schauspiel bereit.
Buckelwale mit Nachwuchs in Panama
Zwischen Juli und Oktober kann man an der panamaischen Küste etwa 2.000 Buckelwale sichten, die von der Antarktis nach Panama ziehen. Ihr Ziel sind warme Gewässer, wo sie sich fortpflanzen und ihren Kälbern das Schwimmen und Atmen beibringen können. Die Kälber werden sehr klein und fast ohne Muskelmasse geboren und nutzen das Klima Panamas, um an Gewicht zuzulegen, indem sie mehr als 80 Portionen Milch pro Tag trinken. In Gegenden wie dem Archipel von Las Perlas oder den Inseln Contadora, Herrera und Los Santos kann man Wale mit ihren Jungen sehen, auch springende Delfine. Weitere beliebte Orte für die Beobachtung von Buckelwalen sind die Insel Taboga, 20 Kilometer von Panama-Stadt entfernt, oder die Insel Coiba, einer der größten Meeresparks der Welt, der 2005 zum Weltnaturerbe erklärt wurde.
Vogelvielfalt in Costa Rica
Das mittelamerikanische Land ist ein Paradies für Vogelbeobachter und Ornithologen. Mehr als 250 Arten lassen sich hier sichten, darunter der Krabbenbussard und die Rote Witwe. Einer der besten Orte dafür ist der Santa Rosa Nationalpark im Nordwesten des Landes, der mit Hunderten exotischer Gewürze und zauberhafter Landschaft lockt. Dieses Gebiet ist einer der größten noch intakten tropischen Trockenwälder Mittelamerikas und einer der letzten auf der Welt. Da er mit Regen- und Feuchtwäldern verbunden ist, gibt es hier eine reiche Fauna. Und je nach Saison zeigt der Park ein anderes Gesicht: In der Regenzeit präsentiert er sich in üppig grünem Gewand, im Sommer hingegen verwandelt er sich in ein weitläufiges Steppengebiet. Zudem ist der Santa Rosa Nationalpark eines der ältesten Schutzgebiete Costa Ricas und beherbergt neben unglaublichem Artenreichtum auch die historische Hacienda Santa Rosa mit angegliedertem Museum. Zudem ist der Naranjo-Strand nicht weit entfernt, der ideal zum Surfen ist. Der Park ist von der Landeshauptstadt San José aus, die etwa 35 Kilometer entfernt ist, über eine Landstraße gut zu erreichen.
Schildkröten in Nicaragua
Weltweit gibt es sieben Arten von Meeresschildkröten, von denen fünf in Nicaragua vorkommen. Die erste ist die grüne Schildkröte, die etwa einen Meter lang ist und 180 Kilo wiegt. Die zweite ist die Echte Karettschildkröte, eine vom Aussterben bedrohte Art, die etwas kleiner und ein hervorragender Taucher ist. Außerdem findet man dort die Lederschildkröte, die größte Meeresschildkrötenart der Welt, die bis zu 700 Kilo wiegen kann. Und schließlich die Unechte Karettschildkröte und die Oliv-Bastardschildkröte, die eher kleiner sind. Letztere kommen massenhaft an den Strand von La Flor, um ihre Eier abzulegen, ein Phänomen, das als „Arribadas“, auf Deutsch: Einlaufen, bekannt ist und jedes Jahr zwischen Juli und Januar auftritt. Das zum Naturschutzgebiet erklärte Gebiet liegt etwa 25 Kilometer südöstlich von San Juan del Sur, in Rivas, und ist etwa drei Autostunden von Managua entfernt.
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