Ecuador unternimmt Anstrengungen zum Schutz seiner Mangrovenbestände. Der WWF-Ecuador und die Nationale Aquakulturkammer Ecuadors (Cámara Nacional de Acuacultura – CNA) haben eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Umwandlung von Lebensräumen durch die Garnelenzucht landesweit beenden wird. Die Vereinbarung ist die erste nationale Verpflichtung eines Landes für eine konversionsfreie Aquakultur. Ecuador beherbergt die größten Mangrovenwälder der westlichen Hemisphäre, aber der Lebensraum an der Küste ist durch die Umwandlung für die Garnelenzucht verloren gegangen. Die Nachfrage nach ecuadorianischen Garnelen ist in den letzten fünf Jahren stetig gestiegen und das Land ist derzeit der größte Garnelenexporteur der Welt, was den Druck auf die Küstenlebensräume und Feuchtgebiete erhöht.
Die neue Vereinbarung zwischen WWF-Ecuador und CNA wird die von Clark Labs generierten Geodaten nutzen, um die Landbedeckung in den Küstenregionen zu analysieren und zu klassifizieren, in denen die Garnelenzucht am weitesten verbreitet ist. Auf der Grundlage dieser wissenschaftlich fundierten Untersuchungen und Daten wird CNA in der Lage sein, einen Ausgangswert festzulegen und diese Analyse Jahr für Jahr wiederholen, um die Umstellung der Garnelenzucht im ganzen Land zu garantieren. „Es ist an der Zeit, die Produktion von Waren wie Garnelen umweltfreundlicher zu gestalten, insbesondere die Mangroven zu respektieren und nicht zu ihrer Zerstörung beizutragen. Ein großer Teil der Garnelenindustrie hat sich inzwischen zu einer nachhaltigeren Produktion verpflichtet und Organisationen wie der WWF helfen dabei“, so der Landesdirektor des WWF-Ecuador, Tarsicio Granizo.
Der Living Planet-Bericht des WWF hat kürzlich gezeigt, dass die Wildtierpopulationen in Lateinamerika und der Karibik seit 1970 um 94 Prozent zurückgegangen sind. Diese verheerende Statistik unterstreicht, wie wichtig es ist, in diesen Ansatz zur Überwachung der Umstellungsraten in der ecuadorianischen Garnelenzucht zu investieren, um sicherzustellen, dass die Artenvielfalt und die natürlichen Ökosysteme des Landes intakt bleiben. „Der ecuadorianische Garnelensektor gilt als eine Branche, die sich um die Umwelt kümmert und die umliegenden Ökosysteme schützt. Diese Vereinbarung wird es uns ermöglichen, das Engagement unserer Branche für die Erhaltung so wertvoller Ökosysteme wie der Mangrovenwälder weiter zu stärken und als Beispiel für andere Branchen in Ecuador und weltweit zu dienen“, erklärte Jose Antonio Camposano, geschäftsführender Präsident der Nationalen Aquakulturkammer Ecuadors. „Mit dieser auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Forschungsarbeit will der WWF eine Grundlage für die künftige Überwachung schaffen und so die ökologische Integrität dieser wichtigen Ökosysteme sicherstellen. Wenn eines Tages die Frage nach dem Land mit der nachhaltigsten Garnelenproduktion gestellt wird, wird man hoffentlich auf Ecuador als Beispiel für eine gute Garnelenproduktion verweisen“, fügte Granizo hinzu.
Da die Welt mit einer zusammenhängenden Klima- und Biodiversitätskrise konfrontiert ist, sind Schritte zur Eindämmung der unnachhaltigen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen für die künftige Gesundheit der Menschen und des Planeten unerlässlich. Die Zeit ist reif für Ecuador, sich zu verpflichten, die Abholzung und Umwandlung von Lebensräumen durch Garnelenfarmen zu stoppen, den Nutzen der Mangroven Ecuadors für die Kohlenstoffbindung zu erhalten und eine dringend benötigte Führungsrolle bei der Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft für Meeresfrüchte zu übernehmen.
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