Die Europäische Union (EU) hat keine Plände für die Entsendung einer Eingreiftruppe nach Haiti. Dies gab Jonathan Hatwell, Leiter der Abteilung des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) für Mexiko, Zentralamerika und die Karibik, am Montagabend (24.) Ortszeit bekannt. Hatwell versicherte jedoch, dass die Europäische Union der Ansicht ist, dass die internationale Gemeinschaft zur Wiederherstellung der Sicherheitsbedingungen in Haiti beitragen muss, die durch die Aktionen der Banden, die um die Kontrolle der Gebiete kämpfen, bedroht sind. „Was dort geschieht, ist aus humanitärer Sicht eine tragische Situation, weil die Folgen in erster Linie die haitianische Bevölkerung zu tragen hat“, erklärte er in einem Interview mit „Diario Libre“. Er versicherte, dass er die Ansicht der Dominikanischen Republik teile, dass trotz der Tatsache, dass die Krise in Haiti „sehr komplex“ sei, die Verbesserung der Sicherheit Vorrang habe, da ohne diese keine Fortschritte im humanitären Bereich, bei der Umsetzung von Programmen und in der Politik erzielt werden könnten. Die EU hat für Haiti 20,5 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für das Jahr 2022 bereitgestellt.
Haiti befindet sich in einer unsicheren, soziopolitischen und wirtschaftlichen Krise, die sich nach der Ermordung des damaligen Präsidenten Jovenel Moïse im vergangenen Jahr noch verschärft hat. Hinzu kommt das Wiederauftreten der Cholera, einer Krankheit, die bereits siebenunddreißig Menschenleben gefordert hat. Als Reaktion darauf stellte die EU eine Million Euro für Maßnahmen zur Verbesserung der Überwachung, zur Unterstützung der Reaktivierung von Gesundheitsstrukturen und zur Erleichterung von Erkennungs- und Reaktionsmechanismen bereit. Hatwell erklärte, dass es für Haiti zwei Möglichkeiten gibt: Wenn nicht eine internationale Intervention, dann muss die nationale Polizei gestärkt werden, die nicht über die personellen und technischen Ressourcen verfügt, um gegen die Banden vorzugehen. Für diesen letzten Punkt haben die Vereinten Nationen einen Unterstützungsfonds eingerichtet, zu dem die Europäische Union die Möglichkeit eines Beitrags prüft, wie es auch andere Staaten getan haben. Seit 1994 hat die Europäische Union 471,5 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Haiti bereitgestellt.
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