Brasilien läuft Gefahr, die Kontrolle über sein riesiges Amazonas-Regenwaldgebiet an das organisierte Verbrechen und Menschenhändler zu verlieren. Kriminelle nutzen die gesetzlose Region für den Drogenschmuggel, warnte Richter Luis Roberto Barroso am Obersten Gerichtshof am Mittwoch (8.). Barroso schlug vor, dass Umweltexperten, Investoren und lokale Behörden zusammenkommen, um gemeinsam zu überlegen, wie eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden kann, die den Amazonas-Regenwald, den größten Wald der Welt, erhält und den Lebensunterhalt der 25 Millionen Menschen, die dort leben, sichert. Der Amazonas absorbiert große Mengen an Treibhausgasen, die für die globale Erwärmung verantwortlich sind und seine Erhaltung wird als entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel angesehen. „Es besteht ein echtes Risiko, die Souveränität des Amazonas nicht an ein anderes Land, sondern an das organisierte Verbrechen zu verlieren“, so Barroso in einem Interview.
Unter dem derzeitigen brasilianischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro haben illegale Aktivitäten im Amazonasgebiet stark zugenommen, begünstigt durch die Lockerung des Umweltschutzes und die Kürzung der Mittel für die Vollzugsbehörden. „Die brasilianischen Behörden müssen sehr engagiert gegen Umweltverbrechen wie illegalen Holzeinschlag und Bergbau, Abholzung, Landraub und die Ermordung von Verteidigern des Waldes vorgehen“, bekräftigtee Barroso, der im November an den COP27-Klimagesprächen der Vereinten Nationen in Ägypten teilnahm. Er schlug vor, dass Brasilien „die besten Köpfe der Welt“ versammeln solle, um zu erörtern, wie eine „Bioökonomie“ für das Amazonasgebiet entwickelt werden könne, um die Degradierung der Region zu stoppen.
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