Die linke kolumbianische Guerillagruppe Nationale Befreiungsarmee (ELN) hat am Montag (19.) einen neuntägigen einseitigen Waffenstillstand über die Weihnachtsfeiertage ausgerufen. Dadurch sollen die Friedensgespräche mit der Regierung des Andenlandes unterstützt werden. Die kolumbianische Regierung und die ELN haben letzte Woche in der venezolanischen Hauptstadt Caracas den ersten Zyklus von Friedensgesprächen zwischen den beiden Parteien abgeschlossen. Die Verhandlungen zielen darauf ab, die Rolle der Rebellengruppe in Kolumbiens internem Konflikt zu beenden, der seit fast sechs Jahrzehnten andauert und zwischen 1985 und 2018 mindestens 450.000 Tote gefordert hat.
„Die ELN bleibt verpflichtet, weiterhin dazu beizutragen, ein besseres Umfeld für den Frieden an diesen Weihnachts- und Neujahrstagen zu schaffen, daher verkünden wir einen einseitigen Waffenstillstand von 06:00 Uhr morgens (11:00 GMT) am 24. Dezember 2022 bis 06:00 Uhr morgens am 2. Januar 2023“, so ein weibliches Mitglied der ELN in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung, flankiert von anderen Guerillas, die Gewehre schwenkten. Der einseitige Waffenstillstand gelte nur für das kolumbianische Militär und die Polizei, erklärte die ELN in einer aufgezeichneten Erklärung und fügte hinzu, sie behalte sich das Recht vor, sich im Falle eines Angriffs zu verteidigen.
Die ELN stößt gelegentlich mit rivalisierenden Gruppen wie dem Clan del Golfo und Dissidenten der inzwischen demobilisierten FARC-Guerilla zusammen, die ein Friedensabkommen von 2016 mit dem kolumbianischen Staat ablehnen. Nach der Ankündigung rief die kolumbianische Regierung auch andere bewaffnete Gruppen zu einem Waffenstillstand auf.
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