Der deutsche Automobilhersteller BMW wird 866 Millionen US-Dollar in den zentralmexikanischen Bundesstaat San Luis Potosi investieren und wird nach eigenen Angaben dort Hochspannungsbatterien und vollelektrische Modelle der „Neuen Klasse“ produzieren. Der Ausbau des Werks in San Luis Potosi, in dem rund 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen sollen, ist der jüngste Vorstoß von BMW in den Bereich der Elektrofahrzeuge, da das Unternehmen bis 2030 mehr als die Hälfte seiner Verkäufe auf reine Elektroautos umstellen will. Mehr als die Hälfte der in Mexiko zu investierenden Mittel – über 500 Millionen US-Dollar – sind für das Batteriemontagezentrum auf dem bestehenden Werksgelände des Automobilherstellers vorgesehen, so BMW und rund 500 zusätzliche Mitarbeiter werden dort arbeiten. Weitere 500 Arbeitsplätze werden in anderen Bereichen geschaffen, hieß es.
Die verbleibenden 300 Millionen Euro werden in die Anpassung und Erweiterung des Karosseriebaus und den Bau einer neuen Montagelinie für den Einbau der Batteriepacks fließen, sagte Werksleiter Harald Gottsche gegenüber „Reuters“. „Wir werden Anfang 2024 mit dem Bau der Erweiterungen und der neuen Batteriemontage beginnen und die Produktion Anfang 2027 hochfahren“, erklärte er. Die Ankündigung folgt auf mehrere andere große Expansionen des Automobilherstellers in den letzten Monaten, darunter eine 1,7-Milliarden-Dollar-Investition in den Vereinigten Staaten und ein 2-Milliarden-Euro-Vorstoß zum Bau einer EV-Fabrik in Ungarn. Das Werk in Ungarn soll das erste von BMW sein, das komplett ohne fossile Brennstoffe auskommt. Gottsche fügte hinzu, dass das mexikanische Werk dabei sei, seine Solarproduktion auf dem Werksgelände zu erhöhen und Erdgas gegen Biomethan auszutauschen.
Der Vorstoß kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Hersteller weltweit strengere Umweltvorschriften einhalten müssen, um ihre Auswirkungen auf den Klimawandel zu mindern. Auch Mexiko setzt verstärkt auf Elektroautos und will bis 2030 die Hälfte der Autoproduktion auf Elektroantrieb umstellen. Während einige Branchenführer dieses Ziel in Frage stellen, sagte Gottsche, dass der BMW-Absatz in Mexiko bereits zu 30 % aus Hybrid- oder reinen Elektrofahrzeugen besteht. „Wir brauchen viel mehr erneuerbare Energien“, um den Umstieg zu schaffen, bekräftigte Gottsche.
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