Costa Rica: China entschuldigt sich für „Zwischenfall“

China hat sich bei Costa Rica für einen Ballon entschuldigt, der über costaricanisches Territorium geflogen ist. Dies teilte die Regierung des zentralamerikanischen Landes am Montag (6.) mit, nachdem ein anderer mutmaßlicher chinesischer Spionageballon, der über den Vereinigten Staaten unterwegs war, einen großen politischen und diplomatischen Streit ausgelöst hatte. Ein US-Militärflugzeug schoss den Ballon am Samstag vor der Atlantikküste ab, nachdem tagelang heftig über seine Mission spekuliert worden war. Am Montag versicherte Präsident Joe Biden, dass die Beziehungen zwischen den USA und China durch diesen Vorfall nicht geschwächt worden seien.

Laut einer kurzen Erklärung des costaricanischen Außenministeriums hat die chinesische Regierung eingeräumt, dass einer ihrer Ballons über Costa Rica geflogen ist. Die chinesische Botschaft in San José hat sich für den Vorfall entschuldigt und betont, dass der Ballon für wissenschaftliche Forschungen, vor allem Wetterstudien, eingesetzt wurde. Chinesische Beamte teilten den costaricanischen Behörden mit, dass die Flugroute des Ballons von ihrem ursprünglichen Plan abgewichen sei und sie nur begrenzte Möglichkeiten hätten, den Fehler zu korrigieren, heißt es in der Erklärung. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums betonte am Montag auf einer Pressekonferenz in Peking, dass der in Lateinamerika gesichtete Ballon für zivile Zwecke verwendet wurde.

Am Sonntag erklärte der Leiter der costaricanischen Zivilluftfahrtbehörde, dass die örtlichen Behörden Berichte über einen Ballon erhalten hätten, der am vergangenen Donnerstag über das Land geflogen sei, nachdem das kolumbianische Militär am Samstag erklärt hatte, es habe einen Tag zuvor ein ballonähnliches Objekt über seinem Hoheitsgebiet gesichtet.