Brasilien startet Pilotprojekt für digitale Währungen

Die brasilianische Zentralbank (Banco Central do Brasil) hat am Montag (6.) den Start eines Pilotprojekts für eine digitale Währung angekündigt. Ziel ist es, den Erfolg des Sofortzahlungssystems Pix zu wiederholen und Finanzdienstleistungen im größten Land Südamerikas zu popularisieren. Laut Fabio Araujo, dem Koordinator der Initiative bei der Bank, soll die öffentliche Nutzung der digitalen Währung Ende 2024 beginnen, nachdem die Testphase – die auch den Kauf und Verkauf von Staatsanleihen durch Privatpersonen umfasst – und die anschließende Bewertung abgeschlossen sind. Araujo erklärte, dass der „digitale Real“ als Zahlungsmittel auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) entwickelt wird, um die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für Privatkunden zu unterstützen, die über Token-Einlagen in Institutionen des Finanz- und Zahlungssystems in Brasilien abgewickelt werden. „Diese Umgebung senkt die Kosten und bietet die Möglichkeit der finanziellen Eingliederung für die Menschen. Es gibt Dienstleistungen, deren Ausführung sehr teuer ist, wie z.B. Repo-Geschäfte, die heute nur Banken vorbehalten sind, die aber mit einer auf digitalen Währungen basierenden Technologie von jedem durchgeführt werden könnten“, erklärte er.

„Dies könnte die Kreditkosten und die Kosten für die Verbesserung der Rentabilität von Investitionen senken. Es gibt ein großes Potenzial für neue Dienstleistungsanbieter, Fintechs, die den Zugang zum Markt demokratisieren und neue Dienstleistungen anbieten“, fügte er hinzu und betonte, dass das Konzept der digitalen Währung der brasilianischen Zentralbank nicht darauf abzielt, den digitalen Zahlungsverkehr anzukurbeln, da dies bereits in großem Umfang mit Pix geschieht, das Ende 2021 eingeführt wurde und in Brasilien eine breite Akzeptanz gefunden hat. Bankeinlagen würden innerhalb der brasilianischen Banco Central do Brasil weiter bestehen, nur in einem moderneren Umfeld registriert werden, so dass die Finanzinstitute diese Geldquelle für die Kreditvergabe nicht verlieren würden. „Die Banken sind sehr an dieser neuen tokenisierten Welt interessiert. In jedem Gespräch, das wir führen, zeigen sie großes Interesse“, so Araujo.