Deutschland hat mit Chile und Uruguay Vereinbarungen zur Intensivierung seiner Zusammenarbeit im Bereich Klima und Energie unterzeichnet, wobei der Schwerpunkt auf der Dekarbonisierung der emissionsintensiven Industrie liegt. Auf dem Berliner Energiewende-Dialog, einer hochrangigen Konferenz in der deutschen Hauptstadt, unterzeichneten Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck und sein chilenischer Amtskollege Diego Pardow eine Absichtserklärung zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die gemeinsam auf eine klimaneutrale Industrie hinarbeiten soll. Die Gruppe soll Empfehlungen für die Verknüpfung von Energie, Wassernutzung und Klimaschutz erarbeiten, „einschließlich der Nutzung von Instrumenten zur Kohlenstoffbepreisung und des Emissionshandelssystems sowie der Modellierung der Auswirkungen des Klimawandels auf die langfristige Energieplanung“, so das Energieministerium (BMWK) in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus wird Chile den Ko-Vorsitz übernehmen und den Klima-Club weiterentwickeln, ein von Deutschland bei der G7 initiiertes Forum, das die Dekarbonisierung der Industrie als zentrales Ziel hat. Mit Uruguay sieht die Partnerschaft eine verstärkte Zusammenarbeit und einen Wissensaustausch in den Bereichen Energieeffizienz, Ausbau der Wasserstoffwirtschaft, Netzausbau und Recycling sowie die Ausbildung von Fachkräften im Bereich der erneuerbaren Energien vor.
Deutschland arbeitet daran, seine Importpartner zu diversifizieren und Abhängigkeiten zu reduzieren, insbesondere im Energie- und Rohstoffbereich. Südamerika – reich an Rohstoffen wie Eisen, Stahl, Kupfer und Lithium mit großem Potenzial für die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie – ist ein attraktiver Standort für Partnerschaften. Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte Ende Januar Argentinien, Chile und Brasilien, Habeck reiste im März nach Brasilien und Kolumbien, um die Kooperationsbeziehungen zu stärken.
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