USA: Zahl der Flüchtlinge aus Kuba stark ansteigend

Nach Angaben der US-Küstenwache flüchten immer mehr Kubaner aus ihrem Heimatland. Demnach übersteigt die Zahl der Flüchtlinge, die in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres – das am 1. Oktober begann – bei dem Versuch, auf dem Seeweg in die Vereinigten Staaten zu gelangen und abgefangen wurden, auf 6.202 und übertrifft damit bereits die des gesamten vorangegangenen Geschäftsjahres (6.182). Dieser Anstieg ist auf die akute politische, wirtschaftliche und soziale Krise auf der kommunistisch regierten Karibikinsel zurückzuführen, die dazu führt, dass für Tausende von Menschen die einzige Lösung darin besteht, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, indem sie versuchen, das Land zu verlassen. Die 6.202 Personen, die in der ersten Hälfte dieses Steuerjahres abgefangen wurden, sind sogar mehr als die 5.396, die im Steuerjahr 2016 aufgegriffen wurden, dem Jahr vor dem Ende der „Trockenen Fußes, nasse Füße“-Politik und als es einen Höhepunkt bei der Ankunft von Kubanern auf dem Seeweg gab. Die Politik des „trockenen Fußes“ (wet foot, dry foot), die vom damaligen Präsidenten Barack Obama (2009-2017) beendet wurde, gewährte denjenigen Kubanern Einwanderungserleichterungen, denen es gelang, US-Boden zu betreten und nicht denjenigen, die auf dem Seeweg abgefangen wurden.

„Jeder, der versucht illegal auf dem Seeweg in die Vereinigten Staaten einzureisen, wird aufgegriffen und zurückgebracht und diejenigen, die von Bord gehen, werden festgenommen und nach Kuba abgeschoben“, warnten die US-Behörden und fügten hinzu, dass die US-Strafverfolgungsbehörden die Grenzen und Seewege rund um die Uhr auf dem Land-, Luft- und Seeweg patrouillieren, um Leben zu retten und illegale Grenzübertritte zu verhindern. Im Jahr 2021, dem Jahr der größten friedlichen Proteste gegen das kubanische Regime seit dem Triumph der von Fidel Castro angeführten Revolution im Jahr 1959, kam es zu einem sprunghaften Anstieg des Exodus von Kubanern in die Vereinigten Staaten, der inmitten einer wirtschaftlichen und sozialen Krise auf der Insel immer noch anhält. Anfang Januar hat die Regierung von Joe Biden ein Programm ins Leben gerufen, das Kubanern, Venezolanern, Haitianern und Nicaraguanern, die mit dem Flugzeug einreisen und einen „Sponsor“ im Land haben, der ihren wirtschaftlichen Lebensunterhalt sichert, humanitäre Visa gewährt. Gleichzeitig werden Migranten ohne Papiere aus diesen Ländern, die versuchen, die südliche Grenze nach Mexiko auf irreguläre Weise zu überqueren, unverzüglich ausgewiesen. Mexiko hat sich seinerseits bereit erklärt, jeden Monat 30.000 Migranten aufzunehmen, die aus dem Hoheitsgebiet der USA ausgewiesen werden.